Rhein-Hunsrück-Kreis stellt ab 1. Mai um - Flächendeckende Einführung für alle Jugendlichen ginge zulasten der Kreisumlage
Schulbusfahrkarten gegen Deutschlandticket: Rhein-Hunsrück-Kreis stellt Tickets um
Verkaufsstart Deutschlandticket
Auf das Deutschlandticket werden zum 1. Mai auch die Schülerfahrkarten umgestellt. Zu Beginn des neuen Schuljahres soll zudem die Ausgabe als Smartphone-basiertes Ticket erfolgen. Foto: picture alliance/dpa/Fabian Strauch
Fabian Strauch. picture alliance/dpa/Fabian Stra

Auf das Deutschlandticket werden zum 1. Mai auch die Schülerfahrkarten umgestellt. Zu Beginn des neuen Schuljahres soll zudem die Ausgabe als Smartphone-basiertes Ticket erfolgen. 

Der Rhein-Hunsrück-Kreis stellt die Schülerfahrkarten zum 1. Mai auf das Deutschlandticket um. Die Ausgabe wird rechtzeitig Ende April über die Schulen erfolgen; zunächst in Form von QR-Codes auf Papier. Die bisherigen Schülerfahrkarten verlieren ab dem 1. Mai 2023 automatisch ihre Gültigkeit. Das teilt die Kreisverwaltung in einem Pressetext mit.

In der Sitzung des Kreistages im März war der entsprechende Beschluss gefasst worden, nachdem die Kreistagsfraktionen von FDP, SPD, Freien Wählern und Bündnis 90/Die Grünen dies beantragt hatten. „Die Chance, mit dem Deutschlandticket Mobilität für Schülerinnen und Schüler über den reinen Schülertransport hinaus zu schaffen, wollen wir nutzen“, hieß es seinerzeit im Antrag. Die CDU-Fraktion hatte einen Antrag eingebracht, der in die gleiche Richtung zielte. Die Union fragte nach den finanziellen Auswirkungen und ob es logistische Hürden gebe.

Zwei bis drei Punkte mehr Umlage

In der Debatte vor dem Beschluss, der mit 33 Jastimmen bei einer Enthaltung einstimmig ausfiel, ging es unter anderem um die Frage, ob Standortschüler, also alle Schüler, die nicht auf Schulbusse angewiesen sind, auch in den Genuss des Deutschlandtickets kommen sollten. Während Klaus-Peter Müssig für die SPD-Fraktion argumentierte, dass der Kreis 3,5 Millionen Euro mehr zahlen müsste, wenn alle Schüler das 49-Euro-Ticket bekämen, mahnte Jürgen Mohr von den Freien Wählern, dass es angesichts der Haushaltssituation nicht möglich sei, freiwillige Leistungen zu genehmigen.

Landrat Volker Boch warf ein: „Wir reden über zwei bis drei Punkte Erhöhung der Kreisumlage, wenn wir es für alle machen.“ Walter Bersch (SPD) stellte klar: „Fahrschüler sind Fahrschüler. Sie müssen sehr früh aufstehen.“ Sollte heißen: Sie sind ohnehin gegenüber Standortschülern im Nachteil, was den vermeintlichen Vorteil für die Fahrschüler wieder wettmachen würde.

Zum Schuljahresbeginn 2023/24 am 1. September 2023 sei weiterhin geplant, dass die Ausgabe entweder als Chipkarte oder als Smartphone-basiertes Ticket erfolgt. Hierüber erfolgt die Information für die Eltern schriftlich. Weitere Einzelheiten und aktuelle Entwicklungen veröffentlicht die Kreisverwaltung des Rhein-Hunsrück-Kreises unter www.kreis-sim.de/Deutschlandticket.

Mehr Freiraum ermöglichen

Landrat Volker Boch freut sich über das neue Angebot. Denn mit dem Deutschlandticket werde den Schülern des Landkreises, die aktuell im Besitz einer durch die Kreisverwaltung ausgegebenen Schülermonatskarte sind, mehr Freiraum ermöglicht. „Im Gegensatz zur bisherigen Schülerfahrkarte, die nur auf bestimmten Streckenabschnitten gültig ist, können mit dem neuen Ticket deutschlandweit Busse und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs genutzt werden“, betont der Landrat. „Neben der Fahrt zur Schule sind mit dem Deutschlandticket künftig auch der Besuch von Freunden, die Fahrt zum Schwimmbad oder Kino und viele andere Freizeitaktivitäten ohne zusätzliche Fahrtkosten möglich.“

Der Kreistag habe mit seiner Entscheidung, die bisherige Schülerfahrkarte durch das Deutschlandticket zu ersetzen, ein „klares und sehr gutes Signal“ gesetzt.

Alternative zum Auto

Das neue Ticketangebot bietet nicht nur Schülern eine deutliche Verbesserung im ÖPNV. Erstmals gibt es damit nun auch eine einheitliche Ticketlösung, die Verbundgrenzen überwindet.

Mit 49 Euro Kosten pro Monat ist das Deutschlandticket eine kostengünstige Alternative zum Auto. „Ich denke, dass auch viele berufstätige Personen aus dem Kreis vom Deutschlandticket profitieren können“, erläutert Landrat Boch. red

Auf der Internetseite des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel gibt es nähere Infos zu dem Ticket – und zwar unter diesem Link.

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