Rhein-Hunsrück – Drei leichte Blechschäden und ein gebrochener Arm, so fällt die Bilanz der Polizei nach der Schneenacht aus. Somit war das für Donnerstag angekündigte Schneechaos im Rhein-Hunsrück-Kreis weniger dramatisch als von Meteorologen angekündigt.
Der Verkehr auf den Straßen im Kreis rollte weitestgehend ungehindert. Doch es gab auch Ausnahmen: Einige Autofahrer fühlten sich am Donnerstagabend beispielsweise auf der K100 bei Badenhard vom Winterdienst im Stich gelassen. Starke Schneeverwehungen machten die Strecke fast unbefahrbar. „Eine viel befahrene Bundesstraße geht vor einer Kreisstraße. Unsere Räum- und Streufahrzeuge müssen sich an die Prioritätenliste halten“, sagt Lothar Olbermann, der stellvertretende Leiter der Master-Straßenmeisterei Simmern. Zwar seien sämtliche Winterdienstkräfte im Dauereinsatz gewesen, doch „mehr geht nicht“. „Wir befreien Straßen von Schnee und Eis und manchmal sind sie kurze Zeit später wieder zu, so war es vermutlich auch auf der K100. Wir können nicht überall gleichzeitig sein“, beschreibt Olbermann die Sisyphusarbeit der Winterdienste.
Immerhin herrscht in diesem Jahr keine Salzknappheit: „Wir erhalten die Lieferungen zeitnah.“ Auch die Salzlager der Autobahnmeisterei Dörth sind noch ausreichend bestückt, wie Michael Bersch, der Leiter der Autobahnmeisterei Dörth, berichtet. „Wir hatten die Lage am Donnerstag auf der A 61 gut im Griff, am Freitagmorgen hat sich die Wetterlage entspannt“, betont Bersch.
Auch am Flughafen Hahn lief der Betrieb wunschgemäß: In der Nacht zum Freitag kam es trotz starker Schneefälle nicht zu Flugausfällen. Allerdings lagen die Flugverspätungen wetterbedingt zwischen 30 Minuten und maximal knapp drei Stunden. Ein Frachtflugzeug und drei Passagierflugzeuge mit den Zieldestinationen Düsseldorf, Köln/Bonn, Luxemburg und Weeze wurden zum Hahn umgeleitet. Die Passagiere wurden mit Bussen zu ihren Zielflughäfen gebracht.
Auch am Freitagmorgen stellte sich die Situation ähnlich dar: Die Start- und Landebahn war frei. „Unsere Winterdienst-Crew hat wieder mit vollem Engagement dafür gesorgt, den sicheren Flugverkehr trotz heftiger Schneefälle zu gewährleisten“, so Jörg Schumacher, Sprecher der Geschäftsführung der Flughafengesellschaft, zur Leistung des Winterdienstes. „Ihr gilt unser besonderer Dank, genauso wie den Mitarbeitern bei der Abfertigung und im Terminal.“ Weiterhin gilt die Empfehlung an die Passagiere, sich bei ihrer Fluggesellschaft oder auf der Internetseite des Flughafens über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren und aufgrund der Straßenverhältnisse genügend Zeit für die Anreise einzuplanen.