Stadt Simmern erhält 70 Prozent Fördermittel - Dach muss neu eingedeckt werden
Schloss wird umfassend 2023 saniert – Stadtrat Simmern stimmt geschlossen für Maßnahmen
Auf den ersten Blick zeigt sich das Simmerner Schloss im Herzen der Kreisstadt in einem guten Zustand. Allerdings sind vor allem Dach und Fenster sanierungsbedürftig.
Schloss Simmern

Das Schloss in Simmern soll in den kommenden Jahren umfassend saniert werden. Der Stadtrat hat während seiner jüngsten Sitzung den nächsten Schritten des langen Prozesses zugestimmt.

So soll das bereits mit der ersten Leistungsstufe betraute Architekturbüro Lehners & Barbian aus Saarbrücken nun auch mit dem kommenden Leistungsphasen beauftragt werden und zudem die Ingenieurpartnerschaft Schmitz und Kreutz aus Beilingen entsprechend dem vorliegenden Angebot mit den statischen Untersuchungen des Dachstuhls beginnen.

Nach Gutachten wird auch das Dach fällig

Anders, als noch zu Beginn geplant, wird nun auch das komplette Dach mit in die Sanierungsarbeiten einbezogen, nachdem ein Gutachten ergeben hatte, dass hier erhebliche Mängel bestehen. So wurde beispielsweise festgestellt, dass die Schalung an vielen Stellen Beschädigungen aufweist, dass die Sparrenkonstruktion Schadstellen hat und an mehreren Punkten nachgebessert wurde – und das nicht immer fachgerecht. Hinzu komme, dass die Sparren zu großen Teilen keine Verbindung mehr aufweisen.

Inwieweit die statische Tragfähigkeit noch gewährleistet ist, das soll nun mit einem separaten Gutachten geklärt werden. Fest steht aber bereits jetzt, dass rund eine Million Dachziegel aus Schiefer ausgetauscht werden müssen, dass die Dachschalung erneuert werden muss, dass aber der Dachstuhl wohl im aktuellen Zustand erhalten werden kann.

Abstimmung mit Denkmalschutz notwendig

Die besondere Herausforderung, das machte Stadtbürgermeister Andreas Nikolay in seiner einführenden Rede deutlich, bestehe darin, dass es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handele und dass alle Schritte mit dem Landesamt für Denkmalschutz abgestimmt werden müssten. Das betrifft beispielsweise auch die Neugestaltung der Fassade. Aktuell habe man keine Hinweise darauf vorliegen, wie die historische Fachgestaltung der Fassade ausgesehen habe, ob die aktuell verwendeten Materialien und Farben die richtigen seien. Sofern sich hier in den Dokumenten keine Hinweise fänden, sei die Gestaltung ebenfalls mit der Denkmalpflege abzustimmen.

Sicher ist, dass eine Fläche von rund 1500 m² zu säubern und neu zu gestalten ist. Allerdings sei, das habe das Gutachten ergeben, die Fassade noch in einem erstaunlich guten Zustand.

Lediglich im Sockelbereich habe es in der Vergangenheit minderwertige Sanierungen gegeben, wodurch hier intensivere Maßnahmen vonnöten seien. Im Gutachten heißt es: „Alle Natursteine sind mit einem festen, roten Anstrich versehen. Dieser führt im Sockelbereich zu größeren Schäden am Natursteingesims, da er nicht nicht dampfdiffusionsoffen eingestellt ist und die Trocknung des Gesimses behindert. Der Sandsteinsockel ist daher bereits vielfach überarbeitet worden. Es wurde mittels Restauriermörtelergänzungen, Schlämmen und Anstriche reprofiliert. Die meisten dieser Nachbesserungen sind wieder defekt.“

Ich denke, es ist im Interesse aller, dass wir die Sanierung schnellstmöglich angehen.

Thomas Klemm aus der CDU-Fraktion

Ebenfalls ins Sanierungskonzept einfließen wird der Austausch der insgesamt 87 Fenster, da sowohl das Holz des Rahmens als auch der Flügel stark angegriffen ist. Der komplette Austausch ist mit einem Kostenfaktor von 300.000 Euro veranschlagt. Wie teuer Dach- und Fassadenrenovierung sein werden, ist laut Nikolay noch zu klären, da weitere Gutachten und Entscheidungen ausstehen. Fest steht aber, dass die komplette Sanierung des Simmerner Schlosses aus dem Fördermitteltopf des Landes mit 70 Prozent bezuschusst wird.

„Ich denke, es ist im Interesse aller, dass wir die Sanierung schnellstmöglich angehen“, sagte Thomas Klemm aus der CDU-Fraktion. Das sahen auch die übrigen Ratsmitglieder so, die einstimmig für die Beauftragung von Architektur- und Ingenieurbüro stimmten, damit die die nächsten Leistungsstufen angehen können. Die Sanierung soll dann im kommenden Jahr beginnen.

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