Nikolaus führt sein neues Boot beim Umzug vor
„Schiffstaufe“ am Oberweseler Weinmarkt
Werner Dupuis

Oberwesel. Er ist der Schutzpatron der Schiffer und der Kaufleute, den Kindern bringt er süße Gaben. Weit über seine Bedeutung in der katholischen Kirche hinaus ist der heilige Nikolaus auch in der säkularen Gesellschaft eine ganz besondere Lichtgestalt. In Oberwesel wird er besonders verehrt. Er ist der Namenspatron der neuen katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus Mittelrhein. Der Nikolaus-Altar in der reich ausgestatteten Liebfrauenkirche gehört zu den besonderen Kostbarkeiten. Hier gibt es den besonderen Brauch, dass am Vorabend zu Nikolaustag, am 5. Dezember, Jung und Alt gemeinsam mit dem Nikolaus durch die Stadt ziehen. Der festlich im Bischofsornat gekleidete Heilige steht dabei in einem von einem Traktor gezogenen Boot und verteilt Süßigkeiten und Weckmänner an die Kinder. Doch diese lieb gewordene Tradition war in Gefahr. Den Oberweselern war nämlich fast das dafür unverzichtbare Schiff abhandengekommen.

Mitglieder der Kolpingsfamilie Oberwesel, die in diesem Jahr ihren 160. Geburtstag feiern, wollten den Verlust des Nachens und damit des Brauchs nicht akzeptieren. Sie machten sich auf die Suche nach einem neuen Boot und wurden in dem Fischer- und Schifferdorf Oberbillig an der Mosel fündig.

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