Sandra Porz wirbt am Donnerstag um das Vertrauen der Genossen.
Von unserem Redaktionsleiter Thomas Torkler
Maurers Kandidatur galt bisher als sicher, nachdem Landtagspräsident Joachim Mertes frühzeitig erklärt hatte, 2016 nicht mehr antreten zu wollen. Allgemein war seine Kandidatur für das Amt des Landrats auch als „Warmlaufen“ für den Landtagswahlkampf angesehen worden – obwohl Maurer dies stets vehement bestritten hat.
Maurer erklärt seinen unerwarteten Verzicht: Ein Landtagskandidat der SPD aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis werde es ungleich schwerer haben als eine Kandidatin. Weil die SPD auf ihrer Landesliste konsequent den Wechsel Frau/Mann einhält und es insgesamt mehr männliche Bewerber als weibliche gibt, würde Maurer nicht auf einem Listenplatz rangieren, der einen sicheren Einzug ins Landesparlament garantiert. Weil aber auch die SPD, wie alle anderen Parteien, weniger Frauen als Männer in ihren Reihen hat, ginge eine weibliche Bewerberin auf einem recht sicheren Listenplatz für die SPD ins Rennen.
„Mir geht es vor allem darum, dass die Rhein-Hunsrücker SPD auch künftig weiter im Landtag vertreten ist“, gibt sich Maurer als pflichtbewusster Parteisoldat. Und mit Sandra Porz hat er zudem einen Trumpf in der Hand – eine aussichtsreiche, junge Kandidatin, die den Generationenwechsel innerhalb der Partei personifiziert. So manche Partei dürfte in dem Punkt neidisch auf die Sozialdemokraten schielen. So rückte der Kreisvorstand folgerichtig von seinem ehemaligen Beschluss ab – man hatte sich schon früh auf Maurer festgelegt – und nominierte Sandra Porz einstimmig. Der Vorstand habe zwar bei der Bekanntgabe seiner Rückzugsentscheidung teilweise geschluckt, erzählt Maurer, halte die von ihm vorgeschlagene Lösung aber für optimal.
Michael Maurer
Als Regierungsdirektor in der Staatskanzlei bliebe Maurer außerdem „im Zentrum der Macht“ – immer vorausgesetzt, dass die nächste Ministerpräsidentin Malu Dreyer heißt. In dem Fall wären die heimischen Genossen weiterhin mit zwei Personen in Mainz vertreten – so wie zurzeit mit Joachim Mertes und Michael Maurer.
Sandra Porz sei seine Wunschkandidatin gewesen, sagt Maurer. Seit der Kommunalwahl 2014 ist sie neue Ortsvorsteherin in Udenhausen und sitzt seither auch auch im Kreistag. Die 41-Jährige ist verheiratet und arbeitet als Bewährungshelferin beim Koblenzer Landgericht. Dass sie nun künftig einen anderen beruflichen Weg einschlagen wird, hatte sie vorher zwar nicht unbedingt auf ihrer Rechnung, doch sie sieht darin vor allem die Chance, das, was ihr politisch am Herzen liegt, umsetzen und darauf Einfluss nehmen zu können. Als Abgeordnete setzt sie auf die Kernkompetenz der Sozialdemokraten und sieht vor allem im sozialen Bereich künftige Schwerpunkte ihrer Arbeit: „Eine gute Sozialpolitik sichert den inneren Frieden. Diese Haltung steht im Gegensatz zu der rein sicherheitspolitischen Ausrichtung der CDU“, betont Porz.
Ob sie Direktkandidatin für die SPD im Wahlkreis 16 (Rhein-Hunsrück) wird, dazu haben die Parteimitglieder am Donnerstag, 21. Mai, das letzte Wort, wenn ab 19 Uhr im Zentrum am Park in Emmelshausen die Wahlkreiskonferenz der SPD Rhein-Hunsrück stattfindet.
„Ich hoffe, dass die heimischen Genossen Sandra Porz ähnlich geschlossen ihr Vertrauen aussprechen werden wie dies der Kreisvorstand getan hat“, wünscht sich Michael Maurer.