„Sie tun freiwillig viel mehr, als Sie für die Gesellschaft und zum Wohle der Allgemeinheit eigentlich machen müssten“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer beim Bürgerempfang 2025 am Samstag in Mainz. „Mutbürger wie Sie“ hielten unsere Gesellschaft zusammen. Mehr als 300 Frauen und Männer waren zur Würdigung ihres Engagements in die Staatskanzlei geladen, darunter auch sieben Personen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis.
Für Schweitzer sind sie alle ein wertvoller und unverzichtbarer Bestandteil von Rheinland-Pfalz. Ihr Engagement, ihre Ermutigung und ihr Empowerment seien in vielen Bereichen nachhaltig wirksam und bildeten das Rückgrat der Gesellschaft. Für Schweitzer sind nicht die lautstarken Meckerer und Motzer die, die Welt bewegten, sondern: „Es sind Sie, die Beharrlichen“, sagte der Ministerpräsident. Er dankte allen für ihre Tatkraft und großartigen Ideen, die die Gesellschaft verbinden und in all ihrer Vielfalt zusammenbrächten.

Unter dem Leitthema „Zusammenhalt in der Gesellschaft“ waren in die Staatskanzlei ehrenamtlich engagierte Bürger aus ganz Rheinland-Pfalz auf Vorschlag ihres Landkreises oder ihrer Kommunen in die Landeshauptstadt gekommen. Sie stammten aus 19 Städten und 22 Landkreisen. Neben der Würdigung ihrer Leistungen und das persönliche Treffen mit dem Ministerpräsidenten, standen die persönlichen Begegnungen, das gegenseitige Kennenlernen, der gemeinsame Austausch sowie das Knüpfen von neuen Kontakten und die Bildung von Netzwerken im Mittelpunkt. Quasi als Zugabe konnten die Besucher einen Blick hinter die Kulissen der Staatskanzlei werfen.
Aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis waren Bärbel Friedrich und Olaf Döscher aus Boppard geladen. Die langjährige Vorsitzende des Personalrats des Krankenhauses in Boppard und der Bad Salziger Allgemeinmediziner und Vorstand in der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist Boppard engagieren sich mit aller Kraft und weit über die Grenzen hinaus für die Erhaltung des Klinikstandorts Boppard im Verbund Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein.
Kommunalpolitiker und Experte geehrt
Stefan Wickert aus Simmern ist seit vielen Jahren auf Stadt-, Verbandsgemeinde- und Kreisebene ehrenamtlich kommunalpolitisch tätig und seit Jahrzehnten Mitglied der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald.
Fritz Schellack aus Sprendlingen war jahrelang der Chef im Hunsrück-Museum in Simmern und leitet das Archiv des Rhein-Hunsrück-Kreises. Er ist nimmermüder Forscher und gesuchter Experte und Ansprechpartner zu allen Fragen der Hunsrücker Heimatgeschichte. Schellack koordinierte auch die Aktivitäten zum Jubiläum „200 Jahre Hunsrücker Auswanderung nach Brasilien“.

Doris Wittig und Otto Mayer aus Ellern haben sich ebenfalls ganz der Geschichte der Hunsrücker Auswanderer verschrieben. Sie halten schon seit Jahrzehnten einen engen Kontakt und knüpfen immer wieder neue Verbindungen mit den Nachfahren der in Brasilien lebenden Auswanderer. Regelmäßig organisieren sie Studienreisen nach Brasilien.
Die Fotografin Jaqueline Felix aus Hasselbach realisierte das Fotoprojekt „Fluchtpunkt Hunsrück“. Monatelang war sie mit ihrer Kamera Gast in der Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (AfA) am Flughafen Hahn in Lautzenhausen. Sie dokumentierte in beeindruckenden Bildern das Leben der dort vorübergehend untergebrachten Menschen, die jetzt großformatig in einer Wanderausstellung zu sehen sind.
„Sie tun freiwillig viel mehr, als Sie für die Gesellschaft und zum Wohle der Allgemeinheit eigentlich machen müssten.“
Ministerpräsident Alexander Schweitzer
Ministerpräsident Alexander Schweitzer würdigte die Vielfalt des Ehrenamts: Vom Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr, von Dorfkinos oder Jugendbeiräten über Nachhaltigkeitsflohmärkte, Denkmalpflege, Familienarbeit oder Tierschutz bis hin zur Hilfe für geflüchtete Menschen – überall zeige sich, wie unverzichtbar bürgerschaftlicher Einsatz für das soziale Miteinander sei. Gleichzeitig unterstrich er die große Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts als eine gemeinsame Aufgabe von Land, Kommunen und ihren Bürgern.