Reitz bezieht sich dabei auf die zahlreichen Landschaftsaufnahmen, die in seinen Filmen der Heimat-Trilogie immer wieder Akzente gesetzt haben und die auch in „Die andere Heimat“ für Begeisterung beim Kinopublikum sorgten. Der aus dem Hunsrück stammende Regisseur begründet seine Aussage mit dem „massiven Eingriff in das Landschaftsbild des Hunsrücks durch einen Wald von Windkraftanlagen“.
Seine Haltung zu diesem Problem macht er in einem Schreibendeutlich, mit dem er seine Solidarität zu den Windradgegnern in Schnellbach bekundet: „Auch ich verfolge mit großen Sorgen den Wildwuchs an Windkraftanlagen im gesamten Hunsrück. Schon jetzt ist kaum mehr ein Stück Landschaft zu finden, deren Horizont nicht von Dutzenden sich drehender Rotoren zerrissen wäre. Ich und meine Mitarbeiter sind froh, dass es uns vor zwei Jahren noch gelungen ist, für den Film ,Die andere Heimat' einige Bilder von unserer geliebten unverbauten Hunsrücklandschaft zu realisieren. Heute wäre auch dieser Film nicht mehr möglich, denn die Errichtung neuer Windräder schreitet mit einem so rasenden Tempo voran, dass viele begeisterte Kinobesucher, die von weit her in den Hunsrück reisen, um die Schauplätze des Films zu besuchen, enttäuscht umkehren.
Es ist eine vielfach gemachte Beobachtung, dass bewegte Objekte auch aus großer Entfernung den Blick fesseln, unbewusst irritieren und Unruhe auslösen. Eine von Windrädern durchsetzte Landschaft verliert aus diesen und anderen Gründen komplett ihren Erholungswert. Ich verstehe deshalb sehr gut, dass sich die Bürger an vielen Orten zur Wehr setzen. Das planlose Verbauen einer ganzen Gegend mit zum Teil gigantischen Rotoren hat nichts mit Naturschutz, Nachhaltigkeit oder sozialer Gerechtigkeit zu tun. Wie immer treibt die Profitgier auch hier in die Maßlosigkeit. Ein Appell an die Landespolitik sollte daran erinnern, dass Fortschritt nicht um den Preis der Zerstörung von gewachsenem Lebensraum erzielt werden darf.“ Reitz wünscht der Bürgerinitiative gegen die Windräder in Schnellbach weiterhin Erfolg. red