St. Goar – Einstimmig hat der Stadtrat St. Goar den Bau eines Feuerwehrgerätehauses im Höhenstadtteil Biebernheim beschlossen.
Vor der Abstimmung lieferten sich Stadtbürgermeister Walter Mallmann (CDU) und Biebernheims Ortsvorsteher Bernd Heckmann (SPD) ein kurzes Wortgefecht. Denn mit Blick auf die jüngste Sitzung des VG-Rats St. Goar-Oberwesel kritisierte Mallmann, dass SPD-Ratsmitglied Marlies Abele gegen den Haushaltsplan stimmte und Bernd Heckmann sich enthielt, obwohl beide selbst Biebernheimer seien. „Wenn CDU, FDP und FWG auch so abgestimmt hätten, wäre der Umbau des Biebernheimer Feuerwehrgerätehauses unmöglich geworden“, stellte Mallmann klar. Dem entgegnete Biebernheims Ortsvorsteher Heckmann: „Sie müssen die Gründe für die Enthaltung und die Gegenstimme nennen.“ Als Mallmann dieser Forderung nicht nachkam, sagte der Ortsvorsteher sichtlich verärgert: „Herr Mallmann, Sie führen sich auf wie der große Zampano.“ Daraufhin wurde der Genosse von ihm ermahnt. Später gab Heckmann zu Protokoll: „Mich wegen meiner Abstimmung im VG-Rat zu diskreditieren, ist ungeheuerlich. Unsere Fraktion hat sich nicht wegen des Feuerwehrhauses gegen den Haushalt ausgesprochen, das hatte andere Gründe.“
Nachdem sich die Stimmung wieder beruhigt hatte, herrschte im Stadtrat Einigkeit darüber, die Finanzierung des Feuerwehrgerätehauses im St. Goarer Haushalt 2011 und dem Folgejahr aufzunehmen.
Am Biebernheimer Dorfmittelpunkt soll ein ehemals landwirtschaftlich genutzter Gebäudekomplex für 120 000 Euro zu einem modernen Feuerwehrstützpunkt umgebaut werden. Während die Stadt St. Goar mit 67.200 Euro den Löwenanteil stemmt, beteiligt sich die Verbandsgemeinde lediglich mit 12.800 Euro an den Kosten. Das Land unterstützt das Bauprojekt mit 40.000 Euro.
Die favorisierte Immobilie an der Bach 12 besteht aus einem Wohnhaus mit anschließender Scheune und ist ohnehin im Besitz der Stadt St. Goar. Im Jahr 1990 war der Scheunenanbau nach einem Brand als Massivmauerwerksbau mit einer völlig neuen Dachkonstruktion und einer großen Garage neu aufgebaut worden. Das bedeutet, die Raumaufteilung der Scheune kann für die Zwecke der Freiwilligen Feuerwehr Biebernheim ohne großartige Baumaßnahmen umfunktioniert werden. Neben einer Werkstatt, Toilettenanlagen und Mannschaftsräumen böte das Objekt auch ausreichend Platz für das moderne, voluminöse Feuerwehrfahrzeug, das in den kommenden zwei Jahren angeschafft werden soll. Im derzeitigen Feuerwehrgebäude mit gerade mal 21 Quadratmetern und der angemieteten Garage hätte das neue Gefährt nicht untergestellt werden können. „Schon seit Jahren werden die bisherigen Unterbringungsmöglichkeiten vom Geräteprüfdienst der Landesfeuerwehrschule als sehr beengt bezeichnet“, verdeutlichte Bürgermeister Mallmann.
Rat gibt grünes Licht für Feuerwehrhaus in Biebernheim
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