Universitätsmusik begeistert das Publikum - RheinVokal erneut zu Gast in Stiftskirche
Premiere in St. Goar: Oper unter freiem Himmel
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Das Vogler Quartett begeisterte in der Stiftskirche. Foto: Falko Hönisch
Falko Hönisch

Gleich zwei besondere Konzerte konnten Besucher in St. Goar erleben. Am Freitag begeisterte ein außergewöhnliches Opernerlebnis unter freiem Himmel zahlreiche Zuschauer auf dem romantischen Kirchplatz, und am Samstag bot das Festival RheinVokal besonderen Hörgenuss in der Stiftskirche.

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Die Aufführung von Giovanni Battista Pergolesis Opernintermezzo „La Serva Padrona“ sei ein voller Erfolg gewesen und habe nicht nur Einwohner, sondern auch Besucher aus der Region nach St. Goar gezogen, berichten die Veranstalter. Unter der Regie von Leon Kohlstadt (Theater Koblenz) brillierten die Solisten Falko Hönisch, Bariton und zugleich Stadtbürgermeister von St. Goar, sowie Maximiliane Schweda, Sopran. Die stumme Rolle des Vespone wurde komödiantisch von Sean Maurice Bauer verkörpert. Die musikalische Leitung und die Begleitung der Rezitative an der Truhenorgel lagen in den Händen von Universitätsmusikdirektor Christian Jeub, der mit der Universitätsmusik Koblenz als Veranstalterin die Initiative an die Stadt St. Goar herangetragen hatte, dieses Opernintermezzo auf dem Kirchplatz aufzuführen.

Die Entscheidung, das Werk an diesem Ort aufzuführen, erwies sich als richtig, sind die Veranstalter überzeugt. Denn durch die unmittelbare Nähe des Publikums am Geschehen konnte dieses direkt an der Geschichte teilhaben und die Intrigen und Komödien der Charaktere hautnah erleben.

Die Oper erzählt die Geschichte von Uberto, einem mürrischen und wortkargen alten Junggesellen, der die Launen und Schikanen seiner jungen Dienerin Serpina satthat. Um die Rollenverteilung im Haushalt wiederherzustellen, gibt er vor, eine andere heiraten zu wollen. Die eifersüchtige Serpina verkündet daraufhin ihre eigene Heirat mit dem stummen Diener Vespone, der als Hauptmann Sturmwind verkleidet ist.

Uberto erkennt schließlich seine Liebe zu Serpina und wird, teils aus Angst, teils aus Liebe, zur Heirat erpresst. Am Ende wird der Schwindel aufgedeckt, aber Serpina ist nun endgültig von der Dienerin zur Herrin aufgestiegen.

Besondere Kulisse, gutes Wetter

Das angenehme Wetter und die besondere Stimmung auf dem Kirchplatz trugen neben den hervorragenden musikalischen und darstellerischen Leistungen zum Erfolg der Veranstaltung bei. Die Premiere einer Opernaufführung unter freiem Himmel in St. Goar wird hoffentlich der Beginn weiterer kultureller Höhepunkte in dieser bezaubernden Kulisse sein, hoffen die Veranstalter.

Die Stiftskirche als Spielort hingegen ist längst erprobt. Dort bot das Konzert „Ariadne auf Naxos“ einen weiteren musikalischen Höhepunkt im kulturellen Kalender der Stadt. Die Veranstaltung war Teil des SWR-Festivals RheinVokal und zog ebenfalls zahlreiche Musikliebhaber aus der Region an. Die Mezzosopranistin Hagar Sharvit beeindruckte das Publikum mit ihrer ausdrucksstarken und kraftvollen Stimme, die wunderbar mit der Akustik der Stiftskirche harmonierte. Begleitet wurde sie vom Vogler Quartett, bestehend aus Tim Vogler (Violine), Alexander Sachs (Violine), Stefan Fehlandt (Viola) und Stephan Forck (Violoncello). Gemeinsam schufen sie eine Darbietung, die von Feinheit und Sensibilität geprägt war.

Renommiertes Festival: Ehre für St. Goar

Auf dem Programm standen die Kantaten „Arianna a Naxos“ von Joseph Haydn und „Il Tramonto“ von Ottorino Respighi sowie das berühmte Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert. Jedes Werk war ein Meisterwerk für sich und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Zuhörern. Stadtbürgermeister Falko Hönisch zeigte sich begeistert von der erneuten Austragung des SWR-Festivals in St. Goar. „Es ist eine große Ehre und Freude, dass dieses renommierte Festival wieder in unserer Stadt stattfindet und einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Attraktivität der Stadt und des Mittelrheintals leistet“, sagte Hönisch.

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