Diesem Gedanken hat der Verbandsgemeinderat beigepflichtet – mit einem einstimmigen Beschluss für einen Jugendbeirat.
Die Schüler Fynn Stefan Klein und Christian Galla hatten ihre Vorstellungen zuvor bereits den Fraktionen sowie der Verwaltung präsentiert, was Fynn Stefan Klein dann auch noch einmal in der Sitzung des VG-Rates mit einem kurzen Statement unterstrich. „Ich würde mich freuen, wenn Sie es unterstützen würden“, sagte Klein mit Blick auf den Gedanken, „neben dem Seniorenbeirat und dem Beirat für Migration und Integration auch einen Jugendbeirat“ zu erhalten. Bürgermeister Michael Boos unterstützte diese Idee und gab Klein die Möglichkeit, zu den Verantwortlichen zu sprechen.
„Die Gruppe der Jugend ist eine wichtige Gruppe“, sagte Boos. Es ginge, wie auch Klein ausführte, insgesamt um grundsätzliche, aber auch sehr praktische Fragen. Beispielsweise, wie es in den Jugendräumen der Gemeinden aussieht, ob am Ort ein Skatepark entwickelt werden könne oder ganz andere Ansätze. Letztlich gehe es vor allem um die Beteiligung einer wesentlichen Gruppe der Bevölkerung an der politischen Entscheidungsfindung, um Teilhabe. „Ich würde mich freuen, wenn sie uns unterstützen und der Verwaltung den Auftrag erteilen“, sagte Klein. Wie Boos weiter erläuterte, sollte im Rat ein Grundsatzbeschluss gefasst werden, bevor eine konkrete Wahl dann Ende des Jahres stattfinden könne. Wie die Verwaltung zuvor kalkuliert hatte, dürften sich die Kosten für die Einrichtung eines Jugendparlaments – ohne Mitarbeiterkosten – auf etwa 4000 Euro belaufen. Auch zur Thematik der Wahl hatte man sich vorab Gedanken gemacht – ein Onlinemodell wird nach derzeitigem Dafürhalten insgesamt präferiert. „Wir favorisieren eine digitale Wahl“, sagte Boos.
Aus den Fraktionen gab es breite Zustimmung für die Einrichtung des Jugendbeirats. „Wir sind der Auffassung, dass ein solches Gremium auf VG-Ebene gut angesiedelt ist, damit sich auch genügend Beteiligte finden“, erklärte Christian Klein nach Gesprächen in der CDU-Fraktion, „aus unserer Sicht sollten wir das unbedingt unterstützen und diesen Grundsatzbeschluss fassen.“ Dies untermauerte Manfred Klaßen (SPD), der betonte, dass Strukturen geschaffen werden sollten, die dauerhaft existieren können. Jugendliche, so sagte Klaßen, würden nach dem Schulabschluss nun einmal häufig wegziehen. „Uns liegt daran, dass viel Werbung gemacht wird für das Ganze“, sagte Klaßen deshalb. Er stellt sich ein Gremium vor, in dem nicht nur die bislang wohl angedachte Zahl von neun Mitgliedern, sondern etwa die doppelte Anzahl an Jugendvertretern organisiert sein könnte.
„Auch wir Freien Wähler unterstützen das Jugendparlament, wir befürworten die Initiative ausdrücklich und unterstützen sie“, sagte Peter Mumbauer. Das Parlament sollte einen gewissen Zugang in die Ortsgemeinden und Städte haben, die Grundstruktur auf VG-Ebene anzusiedeln sei aber sinnvoll. Dies unterstrich auch Willi Bohn von den Grünen. In Simmern, erklärte er, seien zwei Versuche, ein solches Gremium einzurichten, kläglich gescheitert. Auf VG-Ebene sei es sehr zu begrüßen, dass sich junge Menschen engagieren. „Umso mehr, wenn ich in diesen Rat schaue“, sagte Bohn – richtig „jung“ ist der Altersschnitt im VG-Rat nicht. „Wir brauchen gesetzte Herrschaften und genauso junge Menschen im Politikbetrieb“, sagte Thorsten Hachmer (FDP). Die Einführung eines Jugendbeirats sei deshalb wichtig, über Details könne noch diskutiert werden. Entsprechend fiel auch der Beschluss aus. Über eine Satzung für den Beirat und das weitere inhaltliche Vorgehen soll nach der Sommerpause des VG-Rates beschlossen werden. Volker Boch