Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (PI) Boppard sind im vergangenen Jahr deutlich weniger Verkehrsunfälle aufgenommen worden als im Jahr zuvor. Das geht aus der Verkehrsunfallanalyse 2024 hervor, die unserer Zeitung vorliegt. Demnach sind von der PI Boppard 1351 Verkehrsunfälle amtlich registriert worden. Im Vergleichsjahr 2023 waren es noch 1494, was einem Rückgang der Gesamtunfallzahlen um 143 oder 9,6 Prozent entspricht. Unsere Zeitung hat die neun wichtigsten Details herausgefiltert.
1 Verletzte Personen: Erfreulicherweise waren 2024 – wie auch schon 2023 – keine Todesopfer zu beklagen. Allerdings sind bei Verkehrsunfällen 148 Personen verletzt worden – 27 Personen oder 15,4 Prozent weniger als im Vorjahr (175). 29 von ihnen wurden schwer verletzt – 15 oder 34,1 Prozent weniger als im Vorjahr (44). Ferner wurden 119 Personen leicht verletzt. Auch hier ist im Vergleich zum Vorjahr (131) ein Rückgang zu verzeichnen – um 9,2 Prozent. In Bezug auf die Anzahl der verunglückten Personen ist somit ein neuer Tiefststand festzustellen, der sogar unter die Zahlen der verkehrsärmeren Corona-Zeiten fällt.
2 Alkohol- oder Betäubungsmitteleinfluss als Unfallursache: Die PI Boppard hat 2024 insgesamt 13 Unfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von Alkohol und Betäubungsmitteln beziehungsweise der Einnahme von Medikamenten registriert (Vorjahr: 20). Dies ist ein Rückgang von 35 Prozent und ebenfalls der Tiefststand seit 2020.
3 Unfallursache Geschwindigkeit: Die Hauptursache für Verkehrsunfälle mit Verletzten ist nicht angepasste Geschwindigkeit. Oft kommt es nach Angaben der PI Boppard vor, dass Fahrer durch überhöhte Geschwindigkeiten zu rücksichtslosen und rasanten Fahrweisen neigen, die in prekären Situationen und nicht zuletzt in teils schweren Verkehrsunfällen gipfeln. Insgesamt 27 Verkehrsunfälle mit Verletzten konnten im Jahr 2024 auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückgeführt werden – gegenüber 37 im Jahr zuvor. Das ist ein Rückgang um 27 Prozent.
4 Beteiligung motorisierter Zweiräder: Die PI Boppard hat 2024 insgesamt 30 Verkehrsunfälle unter Beteiligung eines motorisierten Zweirads registriert. Bei 22 dieser Unfälle sind 16 Menschen leicht und acht schwer verletzt worden. Im Vorjahr wurden 29 Verkehrsunfälle mit 22 verunglückten Personen registriert. Demnach ist ein moderater Anstieg von zwei verunglückten Personen (9,1 Prozent) zu verzeichnen.
5 Beteiligung eines Fahrrads oder E-Bikes: Bei 22 Unfällen war ein Fahrrad oder E-Bike involviert (Vorjahr: 34) – das ist ein Rückgang um 35,3 Prozent. Bei 22 dieser Unfälle sind Beteiligte verletzt worden. Die PI Boppard betont, dass bei lediglich vier Unfällen E-Bikes beteiligt waren und dass hier im Vergleich zu 2023 und 2022 ein weiterer Rückgang zu verzeichnen ist.
6 Junge Fahrer: 2024 wurden 225 Unfälle unter Beteiligung von 18- bis 24-jährigen Fahrern aufgenommen. Bei 23 wurden Menschen verletzt. 165 Unfälle wurden von jungen Fahrern verursacht, was einer Quote von 73,3 Prozent entspricht. Zum Vergleich: 2023 wurden 275 Verkehrsunfälle mit Beteiligung junger Fahrer registriert, bei 33 wurden Personen verletzt. Hier ist also ein Rückgang der Verkehrsunfallzahlen von 50 oder 18,2 Prozent zu verzeichnen.
7 Senioren: Die PI Boppard registrierte 2024 295 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren (65 Jahre und älter). Personen in dieser Altersgruppe wurden in 209 Fällen als Verursacher erfasst (70,8 Prozent). Bei 33 Unfällen wurden Menschen verletzt. Im Jahr zur gab es 298 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren. Bei 210 davon galten Senioren als Verursacher, bei 31 Unfällen gab es Verletzte. Im direkten Vergleich stagnieren die Verkehrsunfallzahlen in dieser Altersgruppe nahezu.
8 Wildtiere: Da der Zuständigkeitsbereich der PI Boppard zum Großteil ländlich geprägt ist, kommt es immer wieder zu Verkehrsunfällen infolge von Wildberührung – besonders während der Dämmerungs- und Nachtzeiten, in denen das Wild aktiv wird und auf der Suche nach Nahrung die Fahrbahn quert. 2024 wurden 427 sogenannte Wildunfälle erfasst. Bei dreien wurde mindestens eine Person verletzt. Gegenüber dem Vorjahr (470) ist das ein Rückgang um 43 oder 9,1 Prozent.
9 Verkehrsunfälle mit Flucht: Für das Jahr 2024 registrierte die PI Boppard 275 Verkehrsunfälle mit anschließender Flucht. In 121 Fällen konnte ein verantwortlicher Fahrer ermittelt werden. Die Aufklärungsquote beläuft sich somit auf 44 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies zwar eine Steigerung um vier Unfälle (1,5 Prozent), gleichzeitig verbesserte sich jedoch die Aufklärungsquote von 39,1 auf nun 44 Prozent.
Fazit der PI Boppard: Für 2024 kann ein erfreulicher Rückgang der Verkehrsunfallzahlen vermerkt werden. Nicht nur die Gesamtzahl der erfassten Verkehrsunfälle ist stark gesunken, insbesondere die Zahlen der im Straßenverkehr verunglückten Menschen ist um 15,4 Prozent zurückgegangen. Es ist erneut niemand im Straßenverkehr zu Tode gekommen. Ebenfalls erfreulich ist ein Rückgang bei den Unfallzahlen unter der Beteiligung von Kindern und jungen Fahrern. Die Verkehrsunfallzahlen unter Beteiligung von Senioren stagnieren auf einem weiterhin recht hohen Niveau. Leider waren im Berichtsjahr 2024 mehr schwer verletzte Senioren im Straßenverkehr zu verzeichnen als im Vorjahr. Die ausgewerteten Zahlen regen dazu an, die offenbar gut wirkende Präventionsarbeit der Polizei Boppard weiterzuführen, um auch den aktuellen Trend der sinkenden Verkehrsunfallzahlen fortführen zu können.
Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Boppard
Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (PI) Boppard erstreckt sich über die Stadt Boppard, die Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein sowie die Ortsgemeinden Waldesch, Brey, Spay und Rhens in der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel.