Rhein-Hunsrück-Zeitung
Philipp Lauer über die Debatte zum Weinfest: Stadt kann diese Verantwortung nicht tragen

Großveranstaltungen sind einfach nicht drin, wenn wir die Verbreitung der Corona-Pandemie verlangsamen wollen.

Die Enttäuschung über die zahlreichen Absagen ist groß. Besonders bei bei solchen Veranstaltungen, auf die sich viele Menschen das ganze Jahr über freuen. Bislang gab es aber auch meist ebenso großes Verständnis für die Veranstalter. Wenn Feste abgesagt werden, fehlt bei vielen Beteiligten Geld in der Kasse, das ist beim Weinfest in Boppard nicht anders.

Um den Betroffenen in ihrer schwierigen Situation zu helfen, sind kreative Ideen gefragt. Dem Weinfest einen anderen Namen zu geben und es ein wenig zu entzerren, damit macht man es sich zu einfach. Etwas weniger Werbung zu machen, dann abzuwarten, wie viele Menschen kommen und ob die Situation zu bewältigen ist, wäre fahrlässig. Ich bin sehr dafür, auf das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen zu setzen.

Als Veranstalter kann man sich darauf jedoch nicht verlassen. Erst recht nicht, wenn es um ein Fest geht, bei dem der Alkohol sogar den Namen prägt. Dafür sehnen sich zu viele Menschen verständlicherweise nach mehr Normalität. Eine Stadt kann die Verantwortung dafür nicht tragen, wenn sich jemand auf dem Weinfest mit Covid-19 anstecken und die Krankheit weiterverbreiten würde.

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