Rhein-Hunsrück-Zeitung
Philipp Lauer über den Versuch, sich grünzuwaschen

Luftnummer bringt den Hahn nicht weiter

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Viele Menschen im Rhein-Hunsrück-Kreis verfolgen die Entwicklung am Flughafen Hahn aufmerksam. Die einen, weil sie gerne einen Flughafen vor der Haustür haben, andere, weil sie dort arbeiten oder sich dafür interessieren, wie es für die Mitarbeiter weitergeht. Wieder andere wiederum, weil sie nicht so gerne einen Flughafen vor der Tür haben und er ihnen aus verschiedenen Gründen ein Dorn im Auge ist.

Wie es aktuell wirklich um den Hahn steht, ist schwer zu sagen. Die Zahlen sprechen eine Sprache, die Investitionen des neuen Eigners unter anderem in das Vorfeld haben auch eine gewisse Aussagekraft. Bei Triwo Hahn Airport gibt man sich überzeugt, dass man mit einem Regionalflughafen auch in Zukunft noch Geld verdienen kann.

Ein Geschäftsmodell, in dem man zugespitzt: Luftfracht aus China nachtrauert und auf den Ausbau des Billigfluggeschäfts setzt – es klingt aus der Zeit gefallen und absurd, stellt man es den ernsthaften Bemühungen vieler Unternehmer gegenüber, die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Es gibt Ideen, um den Hahn abseits der Fliegerei voranzubringen und damit für die Zukunft aufzustellen. Dafür, wie der ehemalige Militärflughafen sogar eine positive Rolle fürs Klima spielen könnte. Diese haben mir in dem Vortrag zum Sachstand gefehlt.

Dieselfahrzeuge gegen solche mit Elektroantrieb zu tauschen, ist ein guter Schritt. Sich dafür aber im Jahr 2024 per Pressemitteilung zu feiern, ist eine Luftnummer. Für einen Flughafen wirkt dieser Versuch des Greenwashings wenn nicht gleich dreist, dann zumindest ungewollt komisch. Klar: Triwo Hahn Airport betreibt nur die Infrastruktur. Aber eben für ein Geschäft, das dazu beiträgt, die Lebensgrundlage für die Menschen auf dieser Erde zu zerstören.

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