Am Samstag haben sie bei einer Impfaktion in der Gemeinschaftspraxis Emmelshausen den schützenden Piks mit dem Impfstoff des Herstellers Johnson und Johnson bekommen. Wehrführer Thorsten Weißhaupt und seine Feuerwehrkameraden sind „hoch erfreut, dass sich die Gemeinschaftspraxis Emmelshausen kurzfristig und unkompliziert bereit erklärt hat, die noch nicht geimpften Feuerwehrleute aus Pfalzfeld zu impfen“, sagt Weißhaupt.
In den vergangenen Wochen hatte die Praxis bereits 21 Einsatzkräften der Wehren Gondershausen, Beulich, Lingerhahn, Dörth, Perscheid, Oberwesel und Buchholz Impfdosen ihres Kontingents verabreicht, weitere Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde (VG) Hunsrück-Mittelrhein sollen in den kommenden Wochen an die Reihe kommen. Mit der Impfung des letzten noch nicht geimpften Drittels der Pfalzfelder Einsatzabteilung sei deren Einsatzbereitschaft gesichert. „Wir sind sehr dankbar. Ein tolles Zeichen für das sehr wichtige Ehrenamt Feuerwehr, welches einen großen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung leistet.“
Es sei frustrierend, dass vom Kreis bislang keinerlei Aktion geplant worden sei und selbst die sogenannte Nachrückeliste für übrig bleibende Dosen erst auf Nachdruck der Wehren angelegt worden sei. So ging auch die Impfaktion in Emmelshausen aus Eigeninitiative hervor. Der ehemalige Wehrleiter der VG Emmelshausen, Klaus Eiskirch, habe die Problematik bei der Gemeinschaftspraxis angesprochen, parallel habe Weißhaupt eine Anfrage gestartet – die Arztpraxis erklärte sich bereit. „Der Frust in der Feuerwehr zu den schleppenden Impfungen und fehlender Priorisierung innerhalb der Stufe drei ist weiterhin sehr hoch. Dies ist kein gutes Zeichen für dieses wichtige Ehrenamt. Auch wenn plötzlich Bewegung in das Thema kommt, warten noch immer viele Feuerwehrleute auf ihre Impftermine“, sagt Weißhaupt. Das führe dazu, dass Übungen nur mit großem Aufwand möglich sind, Lehrgänge und Fortbildungen ausfallen müssen beziehungsweise verschoben werden. Viel schlimmer jedoch, so Weißhaupt, dass die Wehrleute bei Einsätzen ständig der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt sind. Ein Corona-Fall innerhalb der Feuerwehr der VG Hunsrück-Mittelrhein führte zuletzt im April dazu, dass die komplette Wehrleitung für 14 Tage in Quarantäne gehen musste. Dies habe die Einsatzbereitschaft bei großen Einsätzen stark eingeschränkt.
Von unserem RedakteurPhilipp Lauer