Teile der Weihnachtslichter im Stadtgebiet entfallen dieses Jahr - Rat beschließt LED-Tauschtag
Oberwesel will bei Beleuchtung sparen – mit weniger Weihnachtslichtern und LED-Tauschtag
Der Weihnachtsbaum auf dem Oberweseler Marktplatz leuchtet auch 2022 wieder. Aber die weihnachtliche Straßenbeleuchtung der Stadt, etwa in der Rathausstraße, fällt dieses Jahr weg.
Thomas Torkler

In Zeiten von Ernergie- und Klimakrise müssen Privatbürger und Gemeinden Maßnahmen ergreifen, um einigermaßen gut durch den Winter zu kommen. Dem Energiesparen kommt dadurch wieder eine größere Bedeutung zu. Neben den kommunalen Maßnahmen will die Stadt Oberwesel auch ihre Bürger zum Sparen animieren.

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Der Weihnachtsbaum auf dem Oberweseler Marktplatz leuchtet auch 2022 wieder. Aber die weihnachtliche Straßenbeleuchtung der Stadt, etwa in der Rathausstraße, fällt dieses Jahr weg.
Thomas Torkler

In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat deshalb unter anderem beschlossen, am Samstag, 10. Dezember, von 9 bis 13.30 Uhr, in der kleinen Turnhalle einen sogenannten LED-Tauschtag anzubieten.

Bei dieser Veranstaltung sollen Einwohner der Stadt ihre alten Glühbirnen oder sonstige Leuchtmittel aus dem Haushalt, die alt sind oder viel Strom verbrauchen, gegen moderne und energiesparende LED-Leuchtmittel eintauschen. Laut Stadtbürgermeister Marius Stiehl (CDU) ist Oberwesel der 24. Ort im Rhein-Hunsrück-Kreis seit 2017, der einen solchen Aktionstag veranstaltet. Ursprünglich war die Aktion schon im Jahr 2020 geplant, konnte aber wegen der Corona-Pandemie nicht umgesetzt werden.

80 Prozent weniger Verbrauch

Wer seine herkömmlichen Leuchten durch LED ersetzt, kann Experten zufolge bis zu 80 Prozent des Stromverbrauchs für die Beleuchtung einsparen. Das liegt vor allem daran, dass LED-Leuchten die eingesetzte Energie besser in Licht umsetzt als herkömmliche Leuchtmittel.

Für die Umsetzung des Tauschtages beauftragt die Stadt eine Firma, die nicht nur die Leuchtmittel austauscht, sondern auch für Beratungen zur Verfügung steht. Es ist vorgesehen, dass nur Bürger mit Wohnsitz in Oberwesel zur Teilnahme an der Veranstaltung berechtigt sind. Pro Haushalt können bis zu 15 Leuchtmittel eins zu eins getauscht werden, davon maximal zwei Leuchtstoffröhren. Für die Bürger ist die Teilnahme am LED-Tauschtag kostenlos. Die durchführende Firma wird die alten Leuchten entsorgen und die Gesamtzahl der Leuchtmittel mit der Stadt abrechnen.

Im Haushalt 2022 hat die Stadt 45.000 Euro für den LED-Tauschtag veranschlagt. „Wir bleiben auf keinen Kosten sitzen. Die LED-Leuchten sind Kommissionsware. Was nicht verkauft wird, nimmt der Dienstleister wieder mit“, betont Bürgermeister Stiehl.

Die Straßenbeleuchtung ist vor allem aus Sicherheitsgründen wichtig und muss deshalb an sein.

Stadtbürgermeister Marius Stiehl (CDU) im Stadtrat Oberwesel.

Auch die Stadt selbst hat beschlossen, etliche Energiesparmaßnahmen im Stadtbereich vorzunehmen. Bereits seit Anfang September werden historische Bauwerke wie Stadtmauern und die Burg nachts nicht mehr beleuchtet. Und die gleichzeitig verringerte Straßenbeleuchtung bei Dunkelheit verbleibt weiterhin auf dem Niveau des Nachtbetriebes eingeschaltet.

„Die Straßenbeleuchtung ist vor allem aus Sicherheitsgründen wichtig und muss deshalb an sein“, betont Bürgermeister Stiehl. „Der Vorteil ist, dass ein Großteil der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchten umgestellt und damit sparsam ist.“

Frage nach zertifiziertem Ökostrom

Auf einigen Leuchtschmuck müssen die Oberweseler Bürger in der Adventszeit allerdings verzichten. „Wir werden in diesem Jahr die Weihnachtsbeleuchtung reduzieren. Die Weihnachtsdekoration über und an den Straßen in der Innenstadt und in Tuchscheren fallen, außer im Bereich des Weihnachtsmarkts, weg“, sagt der Bürgermeister. Allerdings sollen die Weihnachtsbäume mit Beleuchtung an den bekannten Plätzen wie Liebfrauenkirche, Chablisstraße, Marktplatz oder Königsweg wie gewohnt errichtet und illuminiert werden.

Während der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Zimmer betonte, die Maßnahmen seien nachvollziehbar, merkte Grünen-Fraktionssprecher Christian Büning zur Beschaffenheit des Stroms an: „Es wäre noch transparenter und nachhaltiger, wenn wir einen Energieversorger hätten, der uns Ökostrom mit Zertifikat liefert.“

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