Von unserem Redakteur Wolfgang Wendling
Seit der Verabschiedung der drei Geistlichen Josip Greguric, Reinhard Arend (†) und Bruno Strickstrock Anfang Juli 2014 war die Emmelshausener Pfarrkirche nicht mehr so gut gefüllt wie am Sonntag. Aus allen Teilen der Verbandsgemeinde Emmelshausen strömten die Gläubigen in den Zentralort des Vorderhunsrücks. Sie feierten miteinander Gottesdienst und im Anschluss ein fröhliches Fest rund ums Pfarrzentrum. Auch viele Menschen aus der Heimat des neuen Pfarrers, Bad Neuenahr-Ahrweiler, und seinen früheren Wirkungsstätten im Saarland waren zugegen.
Christian Adams ist im Juli 1980 geboren. 2000 machte er das Abitur. Nach dem Theologiestudium in Trier und Freiburg wurde er 2008 zum Diakon und 2009 zum Priester geweiht.
Gottesdienst steht im Zeichen der Dankbarkeit
Dankbarkeit war ein Leitgedanke der Feierlichkeiten am Sonntag. Christian Adams bedankte sich bei allen, die in der Zeit der Vakanz für das Wohl der Pfarreien gesorgt haben. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die dem Verbund angehörenden acht Pfarrgemeinden mit der Abwesenheit eines leitenden Pfarrers ganz gut zurechtkamen. Dies ist dem großen Engagement der hauptamtlichen Seelsorger den Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro, den Mitwirkenden in den kirchlichen Gremien und vielen weiteren in den Pfarreien ehrenamtlich tätigen Menschen zu verdanken.
Der stellvertretende Dechant Michael Knipp, Hauptzelebrant der Messfeier, hob besonders das Wirken der Emmelshausener Gemeindereferentin Petra Kollmar hervor. Sie sei in den 14 Monaten die „Schaltzentrale“ gewesen. Das Bistum Trier hatte die engagierte Frau zur „Leiterin der Seelsorge“ ernannt. Gemeinsam mit Pfarrverwalter Mike-Joe Okpalanozie und Gemeindereferent Carsten Kling organisierte sie die Gottesdienste in den 24 Ortschaften, in denen katholisches Leben anzutreffen ist, und die kirchlichen Dienstleistungen wie Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen.
Vakanz war fruchtbare Zeit für die Gemeinden
So ist eingetreten, was sich Petra Kollmar im Juli 2014 von Herzen gewünscht hatte: Dass die Katholiken die Zeit der Vakanz auch als Chance und fruchtbare Zeit für die Gemeinden begreifen. Denn durch das Fehlen von Priestern konnte sich ehrenamtliches Wirken, etwa in den Wortgottesdiensten, voll entfalten.
Die Vakanz ist jetzt Schnee von gestern. Die Tatsache, dass Bischof Stephan Ackermann mit Christian Adams einen jungen Priester mit der Leitung der Pfarreiengemeinschaft Vorderhunsrück betraut hat, können die Bewohner der acht Pfarreien als Wertschätzung für ihre Region interpretieren. Christian Adams tritt jetzt seine erste Pfarrstelle an. Aber er hat in seinen jungen Jahren als Kaplan schon reichlich Erfahrung in der Leitungsfunktion gesammelt. Ein Jahr lang war ihm die Verwaltung der Pfarreiengemeinschaft Wadgassen im Saarland mit fünf Pfarrgemeinden und 13 500 Katholiken anvertraut.
In der Predigt stellte Adams die Liebe ins Zentrum christlichen Lebens. „Als Pfarrei ist es schön, zu sagen, dass wir der Liebe Gottes auf die Spur kommen können.“
Bürger nehmen am kirchlichen Leben regen Anteil
Bürgermeister Peter Unkel machte dem neuen Pfarrer Appetit auf sein künftiges Wirken im Rhein-Mosel-Dreieck. „Ich glaube, Sie haben es bei uns gut getroffen“, sagte Unkel. Denn die Bürger nähmen am kirchlichen Leben regen Anteil. Zudem machten die herrliche Landschaft, das kulturelle Angebot und die guten Freizeitmöglichkeiten das Leben angenehm. „Unsere kommunale Familie bietet Ihnen Unterstützung an“, versprach Unkel dem neuen Pfarrer.
„Ich bin gespannt auf unseren gemeinsamen Weg, sagte der evangelische Pfarrer Markus Risch. Ein Gemeindepfarrer sei vor allem ein Brückenbauer, erst recht, wenn zwischen acht Pfarreien und verschiedenen Generationen Brücken zu bauen sind. “Ich würde mich freuen, wenn wir die ein oder andere Brücke gemeinsam beschreiten dürfen und einige neu bauen können", sagte Risch vor dem Hintergrund der funktionierende Ökumene im Emmelshausener Land.