Gammelshausen
Neuer Kalender von Werner Dupuis: Hunsrücklichter verzaubern die Wohnstuben

Impression vom Weiher in Kleinweidelbach: Die warmen Strahlen der Märzsonne kündigen das baldige Ende des Winters an.

Werner Dupuis

Gammelshausen. Spätestens Anfang Herbst kommen die ersten Anfragen: "Gibt's schon einen Kalender?", fragen unsere Leser in der Redaktion der Rhein-Hunsrück-Zeitung nach. Jetzt liegen sie vor, die neuen "Hunsrücklichter" unseres Photographen Werner Dupuis, der seine Liebe zur Hunsrückheimat erneut in 13 wunderbar komponierten Bildern dokumentiert hat.

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Der Begriff Photographie stammt aus dem Griechischen und bedeutet frei übersetzt „mit Licht schreiben“ – oder malen. Und diese Vorgabe steht bei Werner Dupuis an oberster Stelle. Wo andere Zeitgenossen, eilig das Smartphone zücken, in Sekundenschnelle draufdrücken und eine unsägliche Flut nichtssagender Bilder produzieren, packt Werner Dupuis seine Kamera gar nicht erst aus, wenn das Licht nicht stimmt.

Die Natur ist der Dramaturg

Umgekehrt wird auch ein Schuh daraus: Mitunter fährt er durch seine geliebte Hunsrücklandschaft, um ein Pressefoto für unsere Zeitung zu machen und drückt unvermittelt auf die Bremse, wenn er im Vorbeifahren ein stimmungsvolles Motiv entdeckt, bei dem genau in diesem Moment alles passt: der Blick, die Perspektive, das Motiv – das Licht. So geschehen bei seinem Septembermotiv. „Die Natur ist hier der Dramaturg“, steht im ergänzenden Text zum Foto, das weit in die Landschaft zwischen Mörsdorf und Zilshausen blickt.

Werner Dupuis war auf dem Rückweg von einem Fototermin anlässlich einer Goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar war im Kasten, der nächste Termin wartete schon. Er musste halt noch ein wenig länger warten, denn erst musste das leuchtend grün sprießende Getreide, das bewaldete Bachtal, die Dorfsilhouette von Zilshausen und die bedrohlich heranziehenden Gewitterwolken zu einem seiner Landschaftsgemälde gestaltet werden.

Verdreckte Jeans gehören zur Arbeit dazu

Und selbst wenn wie in diesem Beispiel sämtliche Bedingungen für ein gutes Bild erfüllt sind, nimmt sich Werner Dupuis die Zeit, genau auszuloten, wie es am Ende am besten aussieht. Und dafür liegt er mitunter auch mal der Länge nach bäuchlings auf dem Boden. Die verdreckte Jeans wird quasi als „Gestaltungsmittel“ in Kauf genommen. Der Aufwand lohnt sich immer.

Die Blicke bleiben hängen an den Fotos, entdecken immer neu Details. Wer die „Hunsrücklichter“ in seiner Wohnstube hängen hat, wird jeden auch noch so hektischen Tag mit einem kleinen Moment des Innehaltens beginnen – und sich ganz nebenbei bewusst werden, in welch wunderbarer Region wir wohnen. Und das gilt nach wie vor, denn selbst die vielen Windräder lassen dem Betrachter noch Lücken und bieten bezaubernde Anblicke – wenn man sie denn wahrnimmt. tor

„Hunsrücklichter“, Kalender von Werner Dupuis, 17,95 Euro, erhältlich im heimischen Buchhandel

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