Von unserer Reporterin Suzanne Breitbach
Seit 23. Dezember wird das Torhaus wieder zu Wohnzwecken genutzt. Die Fazenda da Esperança mit ihren sieben Bewohnern, Einrichtungsleiter Bruno Leal Mendonca und Stellvertreter Daniel Heiduk, sind kurz vor Weihnachten ins Torhaus umgezogen. Hauptgrund sind die teuren Heizkosten im Haus Sabelsberg. Eine deutliche Reduzierung der Heizkosten erhoffen sich die Verantwortlichen durch den Umzug.
Das Torhaus wurde seit Oktober 2014 aufwendig saniert. Nicht nur die energetische Sanierung stand dabei im Mittelpunkt. Allerhand zu tun hatten die Bewohner der Fazenda. Dachschäden, eine alte Sanitäreinrichtung, undichte Fenster, Feuchtigkeit und Wasserschäden setzten dem Torhaus kräftig zu. Talente waren gefragt, aber auch Fachleute halfen bei der Modernisierung. Freundlich und frisch präsentiert sich das Torhaus jetzt. Neue Fußböden, frisch gestrichene und verputzte Wände, überarbeitete Türen und Fenster, neue Elektroleitungen und allerhand andere Gewerke wurden in knapp zweijähriger Bauzeit eingebaut.
Viele Stunden Eigenleistung erbracht
Die Fenster wurden nicht ausgetauscht. Stattdessen wurden neue Fenster von innen vor die alten gebaut, um vor Zugluft zu schützen. Unterstützt wurden die Maßnahmen von Architekt Markus Podehl.
Knapp 500.000 Euro und viele Stunden Eigenleistungen haben die Bewohner der Fazenda in die Sanierung des Torhauses investiert. „Es sind zwar noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen, hier und da ist noch etwas zu tun. Derzeit wird hinter dem Gebäude noch eine Außenwand verputzt. Fehlende Gelder zwangen uns immer wieder, Bauverzögerungen in Kauf zu nehmen, aber wir haben es weitestgehend geschafft“, sagt Fazenda-Leiter Bruno Leal Mendonca stolz. Derzeit wird kräftig geputzt, dekoriert und organisiert, um sich auf den hohen Besuch vorzubereiten.
Die Bewohner der Fazenda haben sich das nächste Projekt auf die Fahne geschrieben. Nach und nach soll das Haus Sabelsberg auf Vordermann gebracht werden. Rund 1 Million Euro sollen in das Großprojekt investiert werden. Großer Beliebtheit erfreut sich das dortige Hofcafé, das die Fazenda mit herrlichem Blick auf Boppard und die große Rheinschleife betreibt. Woche für Woche werden dort viele Kuchenspenden angeliefert.
Verkauf eigener Produkte finanziert die Sanierung
Damit die Finanzierung für die nächste Sanierung gesichert ist, verkaufen die Fazenda-Bewohner eigene Produkte wie Olivenöl, Marmelade, Shampoo, Aloe Vera-Produkte und T-Shirts mit eigenen Textaufdrucken. Regionale Gönner werden am Samstag ebenfalls erwartet. Zum Abschluss der Einweihungsfeierlichkeiten wird es um 17 Uhr eine Messe in der Hauskapelle im Haus Sabelsberg geben. Zu sehen sein werden im weitläufigen Gartengelände drei Mutterschafe mit ihren Lämmern, die kurz nach dem Jahreswechsel das Licht der Welt erblickt haben.