Die Kunstscheune Raversbeuren öffnet im Mai mit der Ausstellung der drei Maler Otto Prochnow, Veronika Neumann und Karin Heilmann wieder ihre Tore. Karin Heilmann wohnt mit ihrem Ehemann seit vier Jahren in Raversbeuren und nutzt die Wohnscheune auch für Ausstellungen. Die Corona-Auflagen verhinderten eine Eröffnung 2020, so konnte erst im vergangenen Jahr die erste Gruppenausstellung mit drei Künstlern organisiert werden. Um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und mehr Besucher zu interessieren, sind in diesem Jahr drei unterschiedliche Ausstellungen geplant, teilen die Veranstalter mit.
Karin Heilmann entdeckte ihre Liebe zum Malen schon im Kunstunterricht des Gymnasiums und wollte eigentlich Kunst in ihrem Lehramtsstudium belegen. Da sie aber auch in der Leichtathletik aktiv war, wurde es dann neben Englisch und Deutsch das Fach Sport. Zur Malerei kehrte sie erst viel später zurück. Anfangs war es Aquarell-, Pastell-, später Acryltechnik. Acryl setzte sich letztendlich durch. In Kursen an diversen freien Kunstakademien verfeinert sie ihre Technik und sucht Anregung für neue Werke.
Auch ihr persönliches Thema hat sich mit den Jahren manifestiert. Der Mensch in seinen Facetten fesselt sie immer wieder. „Seelenmensch“ ist das Thema ihrer Werke in der aktuellen Ausstellung. Gesichter und Figuren, festgehalten auf Leinwand, Holzstehlen oder im Stein.
Veronika Neumann stammt aus Dommershausen im Hunsrück und ist Mitglied der Künstlergruppe Hauderer. Als sie bereits Mutter von drei Kindern war, entdeckte sie die Kreativität ihrer Kindheit wieder. Sie begann, als Ausgleich zu Familie und Beruf Aquarelle zu malen. Derzeit beschäftigt sie sich vorzugsweise mit der Acrylmalerei. Das Experimentieren mit Farben, Formen, Pigmenten und verschiedensten Materialien bereitet ihr große Freude, heißt es in der Mitteilung.
Kurse in der Kunstakademie des Klosters Neustift in Südtirol gaben ihr neue Impulse. In vielen ihrer Motive spiegelt sich die Liebe zur Landschaft, zur Natur und zu ihrer Heimat wieder. Folgerichtig heißt das Thema ihrer Werke in der Ausstellung „Faszination Natur“. Blicke in die Natur und Landschaft und das Empfinden von Wärme, Kälte, Licht und Farbe erzeugen Stimmungen, die Neumann versucht, in ihren Bildern wiederzugeben.
Bilder ziehen ihn magisch an
Otto Prochnow aus Simmern ist im Hunsrück Kunstdozent bei der Volkshochschule und mit der seit der Coronakrise geschlossenen Galerie „Das Tor“ in Lötzbeuren bekannt. Seit frühester Jugend ziehen ihn Bilder magisch an. Besonders begeisterte ihn die impressionistische Landschaftsmalerei – für einen Schüler der Nachkriegszeit ungewöhnlich, zumal er in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs, wie es im Pressetext heißt. Die Faszination, die von Bildern ausgeht, führte zu ersten Versuchen mit Aquarellfarben. Unterstützung kam von Aquarellmaler Jakob Melcher aus Sobernheim.
Für Weiterentwicklung mit dem Medium Öl fand Prochnow Unterstützung des bekannten Malers Erwin Hegemann aus Hagen. Die anfängliche Abneigung gegen Acrylfarben wurde durch die Zusammenarbeit mit Michael Apitz überwunden. Somit arbeitet Otto Prochnow aktuell mit allen drei Techniken. Dabei ist das vorherrschende Thema immer noch die Landschaft. Landschaften, die sich auf Reisen oder seiner Wahlheimat Hunsrück erschließen, zeigt er unter dem Titel „Kleine Kostprobe“. red
Die offizielle Eröffnung/Vernissage, zu der alle Interessierten eingeladen sind, findet am Sonntag, 30. April, um 14 Uhr statt. Das Trio Old Flair wird die Veranstaltung musikalisch begleiten. Die Ausstellung läuft bis zum 4. Juni. Öffnungszeiten sind an Feiertagen sowie samstags und sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr. Weitere Infos unter www.raversbeuren.de