Bei zeitweise heftigem Regen und starken Sturmböen waren die Wetterbedingungen am Freitagnachmittag nicht gerade ideal für die Bergung des Bootes. Zusätzlich erschwert wurden die Arbeiten durch Wasser und Schlamm im Boot, was für zusätzliches Gewicht sorgte. Das Gewicht betrug mit Schlamm und Wasser rund 30 Tonnen, hieß es.
Schonende Bergung war nötig
Der Uferbereich im Hafen Hunt ist nicht für schwerere Kräne geeignet, im schlimmsten Fall würden diese im Erdreich versinken. Die Kräne wurden daher auf dem ehemaligen Leinpfad aufgebaut.
An Bord des Bootes befanden sich außerdem noch drei Motoren, daher war eine schonende Bergung notwendig, wodurch sich die Arbeiten in die Länge zogen und erst nach neun Stunden beendet waren. Neben Schlamm und viel Wasser, was abgepumpt werden musste, waren auch einige tote Fische an Bord der River Queen, die jetzt an Land liegt und auf ihren Abtransport zur Verwertung wartet.
Besitzer hatte nicht reagiert
Bei der Bergung beteiligt waren neben der Kranfirma auch Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Rhein, Außenstelle St. Goar. Die Behörde hatte den Besitzer zuvor mehrmals aufgefordert, das marode Sportboot aus dem Hafen zu schleppen. Die Liegegebühr sei stets gezahlt worden, weshalb die Behörden wohl rechtlich keine Handhabe hatten, gegen den Besitzer vorzugehen.
Dieser hatte sogar nicht einmal reagiert, nachdem das Boot im vergangenen Jahr untergegangen war. Die Bergungskosten muss wohl zunächst der Bund als Vorlage begleichen. Wer am Ende die 25.000 Euro bezahlen muss, wird voraussichtlich vor Gericht entschieden.
Das Boot wurde jetzt geborgen, um eine weitere Verschmutzung des Rheins zu vermeiden. Als die River Queen im November gesunken war, war eine geringe Menge Öl ausgetreten, so die Info vom Wasser- und Schifffahrtsamt. In den nächsten drei Wochen soll ein Tieflader die 14 Meter lange und vier Meter breite, ehemals hochseetaugliche River Queen zur Verwertung abtransportieren.