Spitzenpolitiker nutzen Wahllisten zur Werbung in eigener Sache und für die Partei - Differenzierte Betrachtung notwendig
Nach der Wahl: "Scheinkandidaturen" stehen in der Kritik
Im Gemeindezentrum Boppard wird am Sonntag noch einmal Betrieb herrschen, wenn es bei der Stichwahl um den neuen Ortsvorsteher geht. „Scheinkandidaturen“ müssen die Wähler nicht mehr befürchten. Foto: Suzanne Breitbach
Suzanne Breitbach

Rhein-Hunsrück. Der Landrat macht's, Bürgermeister von Verbandsgemeinden und der Stadt Boppard auch: Sie führen die Wahllisten ihrer Partei an oder rangieren zumindest auf hinteren Plätzen auf dem jeweiligen Wahlvorschlag. Und hinterher legen sie bei der konstituierenden Sitzung ihr Mandat nieder zugunsten eines Nachrückers, denn Kraft ihres Amtes gehören sie dem Gremium ja ohnehin an und sind stimmberechtigt.

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Viele Bürger bezeichnen das als Wahlbetrug. Ihr Argument: Prominente Kommunalpolitiker gehen mit ihrem Namen für ihre Partei auf Stimmenfang, obwohl sie gar nicht für das Gremium kandidieren müssten, dem sie ja ohnehin angehören werden. Der Begriff „Scheinkandidatur“ hat sich in diesem Zusammenhang unter den Kritikern dieser Vorgehensweise etabliert.

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