Das Publikum hat die Möglichkeit, anschließend Gespräche mit den Autoren über ihre Filme zu führen. Dazu werden brasilianische und israelische Snacks gereicht.
In dem schon mehrfach prämierten, 34 Minuten langen Kurzfilm „Tulpa Tales: The Island“, steht ein junger Mann im Mittelpunkt, der ohne Erinnerung aufwacht und auf einer einsamen Insel, imaginären Anweisungen folgend, seinen Alltag erledigt. Bald entdeckt er, dass er nicht allein auf dem Eiland ist. Es enthüllen sich daraufhin tiefere psychologische Geheimnisse über seine Person. Der Film entfaltet auf verschiedenen symbolischen Ebenen verdeckte Metaphern bezüglich Einsamkeit und Selbstsabotage. Die Titelfigur verkörpert Tales Braig.
In zwei Kulturen aufgewachsen
Das deutsch-brasilianische Brüderpaar Tales (24) und Aiky Braig (20), das auch beide Staatsbürgerschaften besitzt, wuchs in den beiden gegensätzlichen Kulturen auf. Die Mutter ist Brasilianerin, der Vater Deutscher. Von Konstanz am Bodensee ging es wegen der Schule nach Wiesbaden und nach dem Abitur weiter auf eine einsame Insel im Bundesstaat Bahia im Nordosten Brasiliens. Der Vater zog derweil vom Bodensee nach Würrich. Dadurch lernten auch seine Söhne den Hunsrück kennen.
Gemeinsam mit dem ebenfalls filmbegeisterten Bruder Aiky, der in dem aktuellen Streifen unter anderem die Regie führte, begann Tales schon früh mit der filmischen Umsetzung seiner Träume und Fantasien. Aiky lebt heute in Mannheim und arbeitet dort als Grafikdesigner.
Tulpa Tales entstand in nur vier Wochen, vor dem Beginn von Tales Grundstudium der Nanotechnologie in Rio de Janeiro. Bevor er seine Bachelor-Arbeit in Tübingen fertigstellte, hat er den Streifen völlig überarbeitet. Aktuell arbeitet der Autor parallel an einer Fortsetzung und an einer brasilianischen Version. Schon in der kommenden Woche wird er zurück nach Brasilen reisen. Er ist schon ganz gespannt, wie sich die Lebensverhältnisse und das politische Klima durch die veränderte politische Situation nach der verlorenen Wahl des vormaligen Amtsinhabers Bolsonaro verändern werden.
Mit Reisegruppe unterwegs
Die Frage „Ist Frieden überhaupt möglich?“ versucht Melina Michel in ihrem gleichnamigen Film zu beantworten. Gemeinsam mit einer Hunsrücker Reisegruppe unter der Leitung von Christof Pies aus Kastellaun, einem ausgewiesenen Experten für jüdische Kultur, war sie im Frühjahr in Israel und Palästina unterwegs. Mit ihrer Kamera begleitete die junge Filmemacherin die Reisenden. Ob sie die Antwort auf ihre Frage gefunden hat, zeigt Melina Michel im Laufe des 40 Minuten langen Films.
Die junge Frau stammt aus Heyweiler, machte das Abitur an der IGS in Kastellaun und macht nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Hunsrück-Museum in Simmern jetzt eine Ausbildung zur Mediengestalterin beim SWR in Mainz.
Die Matinée an diesem Sonntag, 6. November, beginnt um 11 Uhr. Nach dem Film „Ist Frieden überhaupt möglich?“ wird es ein Filmgespräch mit Moaath Saada geben. Er ist ein junger Palästinenser, der seit fünf Jahren in Deutschland und aktuell in Koblenz lebt. Zudem gibt es im Anschluss brasilianische und israelische Snacks. Der Eintritt kostet 12 Euro, Karten gibt es im Internet unter www.pro-winzkino.de