Boppard – Michael Maurer ist neuer Vorsitzender der SPD im Rhein-Hunsrück-Kreis.
Der Parteitag in der Bopparder Stadthalle wählte den Emmelshausener aber nicht mit überwältigender Mehrheit: Von 95 abgegeben Stimmen stimmten 68 Delegiert mit ja, 20 mit nein, und 7 enthielten sich der Stimme. Maurer war dennoch zufrieden: „Das ist ein ehrliches Ergebnis, damit kann ich gut leben. Ich kann nachvollziehen, dass einige Parteimitglieder noch verärgert waren. Ich will durch meine Arbeit überzeugen.“
Landtagspräsident Joachim Mertes kommentierte das Abstimmungsergebnis ähnlich: „Damit kann Michael Maurer gut in die Arbeit starten und zusätzliches Vertrauen gewinnen.“ Das genießt offenbar Britta Möller-Labohm. Als stellvertretende Vorsitzende hatte sie während der Vakanz die Parteigeschäfte geführt, was die Delegierten mit 93 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen bei ihrer Kandidatur für das Amt als Schriftführerin im Parteivorstand honorierten. Das Traumergebnis erzielt sie wohl auch, weil ihre ehrliche Art bei den Genossen ankam:
„Manchmal braucht es wohl ein reinigendes Gewitter“, sagte sie in ihrem Rechenschaftsbericht und gab die Parole für die Zukunft aus: „Mehr wir, weniger ich!“ Versammlungsleiter Walter Bersch ergänzte: „Das letzte halbe Jahr war ein sehr gutes für die SPD im Kreis. Dafür gebührt Britta unser Dank.“
Die übrigen Vorstandsposten wurden wie folgt besetzt: Stellvertretende Vorsitzende wurden Katharina Monteith vom Gemeindeverband Kirchberg mit 68 Ja-, 14 Neinstimmen und 9 Enthaltungen sowie Uwe Hammes (Kastellaun) mit 81 Ja-, 5 Neinstimmen und 6 Enthaltungen. Der Kirchberger Werner Klockner hatte 18 Jahre lang das Amt des Schatzmeisters inne und wurde für eine weitere Amtsperiode mit 88 Ja-, 4 Neinstimmen und 3 Enthaltungen gewählt. Bei der Besetzung der zehn Beisitzer-Posten, die nach Regionalproporz vergeben wurden, war eine deutliche Tendenz zur Verjüngung spürbar, was ganz im Sinne von Landtagskandidat Joachim Mertes ist. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, müsse auch die jüngere Generation an die kommenden Aufgaben herangeführt werden, so Mertes. Zu den großen Herausforderungen der kommenden Jahre zählt Mertes die Entwicklung im Rheintal und auf dem Flughafen Hahn. „Vorrangiges Thema am Mittelrhein ist der Bahnlärm. Wenn es uns nicht gelingt, diesen einzuschränken, nützt uns der ganze Welterbe-Status nichts“, sagte Mertes und ergänzte: „Wir werden nicht um eine Alternativstrecke herumkommen, denn wir können auf lange Sicht nicht den gesamteuropäischen Zugverkehr durch diesen Canyon schicken.“ Zum Hahn sagte Mertes beim Thema Luftverkehrsabgabe: Wir haben nichts dagegen, wenn sie europaweit eingeführt wird. So wie jetzt schadet sie Zweibrücken, Saarbrücken, Weeze und dem Hahn.“