Geburtstagskonzert Gesangverein wurde 1888 aus der Taufe gehoben - Musikalisch wurde der Lenz begrüßt
MGV Dill blickt auf 130 Jahre zurück
Auf eine große Tradition blickt der MGV Dill zurück. Der 130. Geburtstag wurde nun mit einem Frühlingskonzert im Gemeindehaus gefeiert. Foto: Gisela Wagner
Gisela Wagner

Dill. Mit einem großen Frühlings- und Geburtstagskonzert blickten jetzt die Sänger des MGV 1888 Dill auf die 130 Jahre des Bestehens ihres Vereins zurück. Unter der Leitung von Kreischorleiterin Angelika Hilgert eröffnete der Männergesangverein mit dem Chorsatz „Geh nicht vorbei am Glück“ den festlichen, musikalischen Reigen.

Der Vorsitzende Otmar Stumm begrüßte die vielen Sänger und ihre Gäste zu den Feierlichkeiten im Diller Gemeindehaus. Unter ihnen waren der Vorsitzende des Chorverbandes Hunsrück, Norbert Winter, der Zweite Beigeordnete der Verbandsgemeinde Kirchberg, Klaus Gewehr, von der evangelischen Kirchengemeinde Pfarrer Manfred Stoffel und Dills Bürgermeister Gundolf Kurz. In einem kurzen Rückblick ließ Stumm die 130-jährige Tradition des Chorgesanges Revue passieren.

Gegründet wurde der MGV im Jahr 1888 von Pfarrer Schneider, der damals auch als Dirigent Verantwortung übernahm. Dem Verein gehörten bei der Gründung 26 aktive Sänger an. In seinen besten Zeiten hatte der Chor 34 Sänger, die auch aus den Nachbardörfern Sohrschied, Laufersweiler, Sohren und Dillendorf kamen. Der MGV beteiligte sich mit Erfolg an vielen Sängerwettbewerben und Leistungssingen, außerdem besuchte man sehr viele Konzerte und veranstaltete selbst regelmäßig Chorsingen. Gerne erinnere er sich an die jüngsten Erfolge, die Adventskonzerte in der Kirche zu Dill 2016 und 2017. Gerade deshalb bedauere er es sehr, dass der Traditionschor mittlerweile auf 15 Sänger geschrumpft sei, so Stumm. Er warb dafür, sich dem MGV anzuschließen, leider habe die Chorgemeinschaft mit Nieder Kostenz nur von 2009 bis 2014 bestanden.

Natürlich gehörte der Festakt in erster Linie dem Gesang. Die Männer des Jubelchores stimmten froh die Weisen „Von fern klingt leise ein Melodie“ und „Der Freundschaft Band“ an, bevor die Gäste mit ihren Grußworten ihre Wertschätzung ausdrückten. Norbert Wink erinnerte an das Gründungsjahr 1888 in einer schwierigen Zeit. Er machte Mut nach vorn zu blicken und weiterhin mit dem Gesang einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.

Klaus Gewehr, der selbst 37 Jahre aktiver Sänger war, ist es ein besonderes Anliegen die Traditionschöre zu erhalten. Er bedauerte, dass im Schulunterricht der Gesang nicht mehr gepflegt werde, gerade hier wäre die beste Gelegenheit, das Liedgut zu lehren und einen möglichen Grundstein für den Spaß am Gesang zu legen. Auch Bürgermeister Kurz bestätigte, dass der Gesang das Gemeindeleben über all die Jahrzehnte wesentlich beeinflusst habe. Kein Fest, keine Gedenkfeier oder kirchliche Veranstaltung sei ohne den Männergesangverein denkbar: „Ohne Musik und Gesang wäre eine Feier langweilig.“

Beim anschließenden Konzert, an dem neben den Gastgebern der Gemischte Chor Horn unter der Leitung von Friedrich Krempel, der Quartettverein Gondershausen 1925 mit Chorleiter Heinz-Günther Ackva und der MGV Eintracht 1893 Sulzbach mit Chorleiterin Ursula Marquis teilnahmen, wurde nach Herzenslust gesungen, dabei gelang es den Aktiven Lebenslust und Freude am Gesang zu transportieren und das wurde vom fachkundigen Publikum sehr wohl anerkannt. Es war eine Freude den musikalischen Darbietungen zu folgen, da bewahrheiteten sich die Worte von Tina Gräff, der Vorsitzenden des Gemischten Chores Horn: „Chorgesang macht denen Freude, die ihn ausüben und denen die zuhören“.

Das Repertoire reichte von Musicalmelodien aus „Die Schöne und das Biest“ über Rockmärchen von Peter Maffay und dem Song „Ich wollte nie erwachsen sein“, bis hin zu volkstümlichen Weisen wie „Das Tal in den Bergen“, „Amoi seg`ma uns wieder“ oder das „Einsame Glöcklein“. Alle Lieder wurden mit viel Enthusiasmus und Freude vorgetragen.

Das Publikum ging leidenschaftlich mit, für einzelne Spitzensänger und gute Gesangspassagen gab es begeisterten Sonderapplaus. Auch später nach dem offiziellen Programm und dem gemeinsamen Abschlusslied „Kein schöner Land“ wurde noch lange mit Freude gemeinsam gesungen.

Von unserer Mitarbeiterin Gisela Wagner

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