Zahlen deutlich höher als im vergangenen Jahr
Mehr Tiere in den Fallen: Den Borkenkäfer genau im Blick
Borkenkäfer-Taskforce im Frankenwald
Borkenkäferlarven hinterlassen in den Fichten gut sichtbare Spuren. Aktuell verzeichnet das Borkenkäferzentrum rund 30 Prozent Individuen mehr in den Fallen als im Vorjahr.
picture alliance/dpa | Daniel Vogl. picture alliance/dpa

„Auch Lagezentrum Borkenkäfer Hunsrück und informiert über das aktuelle Befallsgeschehen und über den Umgang mit dem Borkenkäfer. Es gelte jetzt erneut, ein verstärktes Augenmerk auf die sogenannte Frischbefallssituation zu richten und die angelegte Brut der zweiten Generation aus dem Wald zu transportieren.

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„Im Vergleich zum vergangenen Jahr haben wir zum jetzigen Zeitpunkt deutlich mehr Käferindividuen in den Fallen – circa 30 Prozent“, heißt es weiter im Bericht des Hermeskeiler Lagezentrums. Die Fangzahlen der vergangenen Woche dokumentierten eine weiterhin hohe Schwärmaktivität, die zu Frischbefall geführt hat beziehungsweise führen kann. Die Werte waren nahezu durchweg im vierstelligen Bereich und vorwiegend durch die ausfliegende erste Käfergeneration geprägt.

Die Befallszahlen in Rheinland-Pfalz haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Januar bis Juni) etwa halbiert, spiegeln jedoch hauptsächlich noch den eingeschlagenen Überwinterungsbefall wider. „Zu hoffen bleibt, dass sich dieser sinkende Trend auch im weiteren Saisonverlauf fortsetzt“, so die Experten.

Sie wagen auch einen Ausblick für die kommende Woche: Durchwachsenes Wetter werde den Käferflug vor allem in den Höhenlagen etwas dämpfen, Frischbefall könne aber nicht ausgeschlossen werden. Die Schlussfolgerung für das Management lautet: „Frischbefallskontrollen sind unbedingt durchzuführen, auch wenn Regen und Wind die Erkennung von Bohrmehl gerade erschwert. Intensive Befallskontrollen bleiben bis zum Saisonende unbedingt notwendig, um durch ein konsequentes Management die günstigen Witterungsvoraussetzungen in diesem Jahr auszunutzen und die Käferpopulation nachhaltig zu senken. Nun, zu Saisonmitte, sind aufgrund der insgesamt höheren Temperaturen auch Bereiche im Bestandesinneren gefährdet.“

Zudem werden neben dem Bohrmehl zunehmend weitere Befallsmerkmale erkennbar – auch an Stamm (Rindenabschlag, -abfall) und Krone (Verfärbung, Nadelabfall). Aufgrund der Überschneidung der verschiedenen Schwärmwellen und Generationen sind nun oft unterschiedliche Entwicklungsstadien unter der Rinde eines Baums. Als Alternativen zur raschen Direktabfuhr des Holzes seien der um 90 Grad versetzte Harvester-Durchzug, die Hackung mit Abtransport der Hackschnitzel oder die Zwischenlagerung im Trocken- oder Nasslager ratsam.

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