. Als die ersten Wehrleute am Montagmorgen an dem Wohnhaus ankamen, war der Dachstuhl schon durchgebrannt, berichtet Volker Stiehl, stellvertretender Wehrleiter der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein, der den Einsatz leitete. Gegen 8.51 Uhr sei man alarmiert worden. Den Wehrleuten aus St. Goar, Biebernheim, Werlau und Oberwesel schlugen beim Eintreffen die Flammen aus dem zur Straße „An der Loreley“ gelegenen Gaubenfenster entgegen, sie alarmierten direkt weitere Kräfte.












Nachbarn berichteten den Wehrleuten, dass sich in der Dachgeschosswohnung noch ein Mann befinden könnte. Zwei Atemschutztrupps begannen sofort mit der Suche und bekämpften den Brand von innen und außen. Insgesamt sechs Bewohner in drei Parteien sind in dem Haus gemeldet. Die übrigen Anwesenden und die Nachbarn, auch aus der anderen Doppelhaushälfte, hatten das Haus zu diesem Zeitpunkt schon verlassen. Nach zehn Minuten habe man den Mann aufgefunden und aus dem Haus getragen, berichtet Stiehl.

Der Mann, wohl Mitte 50 Jahre alt, habe Verbrennungen zweiten Grades und eine Rauchgasvergiftung erlitten. Die Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes brachten ihn zunächst mit dem Krankenwagen in ein Krankenhaus. Noch während der Einsatz lief, erreichte die Einsatzleitung die Information, er sei mit dem Hubschrauber in ein anderes Krankenhaus verlegt worden, das spezialisiert auf die Behandlung von Rauchgasvergiftungen ist. Eine Nachbarin wurde vor Ort von den Sanitätern behandelt, musste aber vorerst nicht ins Krankenhaus.

Der aufsteigende Rauch habe sich schwer über das Tal gelegt, berichtet Stiehl und sei aufgrund der thermischen Bedingungen nur sehr langsam abgezogen. Deshalb habe man die Wasserschutzpolizei verständigt, die dann auf dem Rhein patrouillierte. Zunächst bezog die Feuerwehr das Wasser aus dem Leitungsnetz. Aus Sicherheitsgründen bauten die Wehrleute der Feuerwehr aus Niederburg per Pumpe aus dem Rhein eine zweite Leitung auf. Von zwei Drehleitern aus öffneten die Wehrleute das Dach nach und nach, suchten es nach Glutnestern ab und löschten diese. Die Einsatzkräfte der Drohneneinheit des Wasserrettungszugs Rhein-Hunsrück der DLRG verschafften sich ein Lagebild aus der Luft. Aus Simmern wurde der Gerätewagen Atemschutz alarmiert, aus Boppard rückte zur Verstärkung ein Drehleiterfahrzeug an.

Insgesamt waren rund 65 Einsatzkräfte am Morgen beschäftigt, darunter Feuerwehrleute aus St. Goar, Biebernheim, Werlau, Oberwesel, Niederburg, Urbar, Simmern, Boppard, die Führungsstaffel der VG Hunsrück-Mittelrhein und der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises, Stefan Bohnenberger. Der DRK-Rettungsdienst wurde durch die schnelle Einsatzgruppe des DRK-Ortsverbands Oberwesel abgelöst.
Informationen zur Brandursache und zur Schadenshöhe liegen noch nicht vor. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagenbesatzungen am Ort und sperrte die Bundesstraße 9 für mehrere Stunden.