Auf diese Weise verteilen Pfadfinder seit 1994 das Friedenslicht aus Bethlehem und sorgen dafür, dass dieses Symbol der Hoffnung auf Frieden an Weihnachten in zahlreichen Kirchengemeinden und Wohnzimmern, Krankenhäusern und Kindergärten, Seniorenheimen, Asylbewerberunterkünften, Rathäusern und Justizvollzugsanstalten leuchtet.
Für den Hunsrück wird es seit einigen Jahren von Crossport to Heaven, der Jugendkirche auf dem Flughafen Hahn, ausgesendet. Von dort gelangt es auf unterschiedlichsten Wegen in die Region. Dafür bereitete der Stamm St. Michael Sohren verschiedene Texte und ein Anspiel vor. Die jungen Pfadfinder teilten das mitgebrachte Licht unter den Anwesenden. Die Jugendband Changes gestaltete den Jugendgottesdienst. Dabei setzten sich Diakon Clemens Fey und Pater George mit der Bedeutung des Friedenslichtes und des Teilens auseinander.
„Das Friedenslicht ist ein großartiges Zeichen, unscheinbar klein, mit einer so großen Wirkung“, sagte Fey. „Wenn ich keinen inneren Frieden habe, mehrt sich das nach außen. Ein friedvolles Miteinander beginnt mit der Versöhnung mit sich selbst und allen anderen.Wir müssen immer wieder neu anfangen, wofür das Friedenslicht auch ein so passendes Zeichen ist“, erklärte der Diakon für Jugendarbeit.
Hildegard Kaefer und dem Stamm Sohren war es ein Anliegen, dass trotz der Pandemie ein Friedenslichtgottesdienst in Sohren möglich blieb. So wurde das Friedenslicht vom Kaeferplatz aus verteilt. Mitten im Leben, im Geschäftsbetrieb des Ortes, fanden sich Menschen zur Andacht zusammen, um das Licht zu entsenden.
Gerade in diesem Jahr gewinnt das Licht aus einem Land, in dem die Hoffnung auf Frieden politisch vor neuen Wegen steht, an Symbolkraft. Erneut wollten darum der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), die Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG), der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und der Verband der Altpfadfindergilden (VDAPG) mit dem Friedenslicht ein gemeinsames Zeichen setzen.
Pfadfinder leisten aktive Friedensarbeit und suchen den Dialog mit Menschen anderer Überzeugungen, erklären die Verantwortlichen. Die Pfadfinder möchten ein Friedensnetz spinnen, das alle Menschen guten Willens verbindet. „Wir knüpfen aufeinander zu, wir knüpfen aneinander an, wir knüpfen miteinander, Shalom, ein Friedensnetz“ – der Refrain des Liedes „Friedensnetz“ greift die Gedanken eines tragenden Netzes auf. Ein Friedensnetz bewirkt Gemeinschaft und Zusammenhalt. Jeder ist ein Teil des Netzes und wird gebraucht, um es stabil zu halten und es zu vergrößern.
„In unserer pluralistischen Gesellschaft bekommt der eigene Standpunkt immer mehr Bedeutung. Nur, wer seine eigene Identität kennt, kann erfolgreich den Dialog mit anderen Menschen suchen. Die kleine Flamme aus einer der Krisenregionen der Erde gibt einen konkreten Anlass, persönliche Wertvorstellungen und das, was Menschen verbindet oder trennt, neu zu überdenken. Aufbauend auf der Botschaft Jesu Christi sind die Aktionen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder bei der Weitergabe des Lichtes, Ausdruck des Glaubens und Zeichen der Zuwendung zum Nächsten“, formulieren die Verantwortlichen für die Friedenslichtaktion in ihrer Nachricht an die Verbände vor Ort.
Auch mit einer Unterschrift und dem Hinterlassen des eigenen Namens konnte man ein Zeichen setzen. Die Liste der Namen wurde in der Geburtsgrotte in Bethlehem übergeben. Sie gehört zur Aktion „Ich trage Deinen Namen in der Heiligen Nacht nach Bethlehem“, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Das Friedenslicht brennt noch in vielen Pfarrkirchen und kann dort oder bei Ehrenamtlichen abgeholt werden.