Landeskapazitäten werden weiter im Hunsrück erweitert
Land braucht Platz für Asylbewerber: Auf dem Flughafen Hahn ziehen 600 Flüchtlinge ein
Neu gebaute Holzhäuser lösten die Zeltunterkünfte auf dem Hahn seinerzeit ab. Jetzt soll ein Gebäude an der ehemaligen Hahn-Verwaltung für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden.
Thomas Torkler

Geflüchtete aus Syrien und Afghanistan sollen auf dem Hunsrück-Airport Hahn einziehen, um andere Aufnahmeeinrichtungen zu entlasten. Damit die Menschen einkaufen können, ist ein Bus-Shuttle vorgesehen – zudem soll es eine Bürgerversammlung für die Bewohner der angrenzenden Kommunen geben.

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Die aktuellen Zugangszahlen von geflüchteten Menschen machen eine weitere Erhöhung der Kapazitäten in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfA) des Landes notwendig. Zur Entlastung der bestehenden Landesaufnahmeeinrichtungen wird vom Land im Hunsrück beim Flughafen Hahn eine Außenstelle der Landesaufnahmeeinrichtung Kusel geplant.

Das teilte das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration am Dienstagnachmittag mit. Wie zu hören ist, sollen die Flüchtlinge Mitte Januar auf dem Hahn einziehen – hauptsächlich Menschen aus Syrien und Afghanistan.

Vor sechs Jahren gab es Zelte

Die Vorprüfung sei positiv verlaufen, heißt es in der Pressemitteilung. In der neuen Außenstelle Hunsrück entstehen voraussichtlich 600 Plätze. Die Region hatte bereits 2015/2016 eine Aufnahmeeinrichtung mitgetragen. Seinerzeit entstand auf dem Hahn eine Zeltstadt, später zogen Flüchtlinge in neu errichtete Holzhäuser ein, die jedoch mittlerweile von Studenten der Polizeihochschule bewohnt werden.

Integrationsministerin Katharina Binz betont: „In diesem Jahr haben bereits mehr als 55.000 Menschen Schutz in Rheinland-Pfalz gefunden. Das Land unterstützt die Kommunen in dieser herausfordernden Situation, indem es weniger geflüchtete Menschen in die Kommunen verteilt als neu in den Aufnahmeeinrichtungen des Landes aufgenommen werden.“

Deutlich mehr Kapazitäten in RLP

Dadurch verschaffe das Land den Kommunen Zeit, den Ausbau der eigenen Unterbringungskapazitäten voranzutreiben. Das Land habe seine Aufnahmekapazitäten innerhalb des Jahres 2022 mehr als verdoppelt – von 3300 auf nunmehr rund 7450 Plätze.

Ministerium und ADD haben bereits erste Gespräche mit dem Landkreis und der Verbandsgemeinde Kirchberg geführt. „Die aktuelle Flüchtlingssituation stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. In diesem Zusammenhang hat das Land entschieden, zu Beginn des neuen Jahres auf dem Gelände des Flughafens Frankfurt-Hahn ähnlich wie im Jahr 2015 eine verstärkte, temporäre Aufnahmekapazität zu schaffen. Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass eine solche Aufnahme in einer koordinierten Abstimmung zwischen Land, Kreis und Kommunen erfolgt“, betonte Landrat Volker Boch.

So geht es weiter
Es soll ein Busshuttles zum Einkaufen eingerichtet werden. Weitere Gespräche mit Landkreis, Verbandsgemeinde und den anliegenden Ortsgemeinden für notwendige Klärungen sind ebenso vereinbart wie eine Bürgerversammlung.

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