Umut Kurt tritt bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 199 (Mosel/Rhein-Hunsrück) für die SPD an. Um sich den Wählern vorzustellen, beantwortet Kurt in diesem Artikel Fragen zu sich und politischen Inhalten, die wir allen Direktkandidaten haben zukommen lassen.
Was müssen die Wählerinnen und Wähler über Sie als Politiker wissen? Was sind Ihre Eignung, Motivation und Zielvorstellung für die Aufgabe im neuen Bundestag?
In unseren Dörfern erlebe ich, wie alle zusammenhalten und sich einander die Hände reichen. Das ist unsere Stärke. Meine Familie kam als türkische Gastarbeiter nach Deutschland. Wir haben uns im Leben hart durchkämpfen müssen. Das ist eine Erfahrung, die mich zutiefst geprägt hat. Meine Entscheidung, für den Deutschen Bundestag zu kandidieren, ist eine Reaktion auf die soziale Kälte, die zum Teil in den letzten Jahren entstanden ist. Aufstieg durch Bildung – dieses Versprechen konnte ich persönlich erleben. Und umso erschütterter war ich über die Berichterstattung, als sich hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer in Potsdam trafen, um die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland zu planen. Das war der Moment, in dem ich für mich entschied, mehr als zuvor Haltung zu zeigen und deutlich zu machen, dass wir es nicht zulassen dürfen, dass gesellschaftliche Gruppen gegeneinander ausgespielt werden. Jetzt erst recht – das war mein Gedanke.
Ein paar persönliche Informationen: Bitte nennen Sie uns zentrale Eckpunkte und Ereignisse Ihres Lebenslaufs: Name, Alter, Familienstand, Kinder, Schul- und Berufsausbildung, aktueller Beruf, politische Erfahrung und Parteizugehörigkeit.
Ich bin 29 Jahre alt, ledig und geboren 1995 in Boppard. Nach dem Abitur 2015 studierte ich Lehramt an der Universität Koblenz und schloss 2022 mit dem Master ab. Die Zweite Staatsprüfung absolvierte ich 2024 und bin aktuell Lehrer an der Realschule plus Waldbreitbach. Politisch engagiere ich mich in der SPD seit 2013 – unter anderem war ich vier Jahre Vorsitzender der Jusos Rheinland-Pfalz und bin seit 2019 Mitglied des Stadtrats Boppard sowie des Kreistags Rhein-Hunsrück. Seit 2024 bin ich SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag.
Was braucht Deutschland, um in den kommenden vier Jahren zukunftsfähig zu werden?
Bis 2030 fehlen über 110.000 Lehrkräfte und Hunderttausende Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Es ist schnelles Handeln nötig. Gute Betreuungsangebote sichern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das ist wichtig – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Gleichzeitig braucht es moderne Bildung, die Kinder und Jugendliche auf einen sich rasant verändernden Arbeitsmarkt vorbereitet. Bildung ist der Schlüssel für Zukunft – und entscheidend, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.
Was ist aus Ihrer Sicht das zentrale Thema, das die Wählerinnen und Wähler beschäftigt, und wie positionieren Sie sich dazu?
Das zentrale Thema ist Migration. Wir müssen die Menschen, die zu uns kommen, schnell und effektiv in den Arbeitsmarkt integrieren. Doch auch andere Herausforderungen dürfen nicht vernachlässigt werden: die Stärkung der Wirtschaft, die Eindämmung des Klimawandels sowie Deutschlands internationale Rolle in der Weltpolitik – besonders nach der Wiederwahl Trumps. Hier ist ein starkes Europa gefragt. Wir als größte Volkswirtschaft in der EU müssen entsprechend Verantwortung tragen.
Die Ampel hat keine vier Jahre durchgehalten. Was ist ein Bündnis, das eine volle Legislaturperiode regieren wird?
Ich halte es für vermessen, dem Wählerwillen vorzugreifen. Es ist abzusehen, dass Regierungsbildungen zunehmend schwerer werden. Ich beobachte, dass wir im Eifer des Gefechts oft in ein Schwarz-Weiß-Denken verfallen, gerade in Wahlkampfzeiten. Die Grautöne dazwischen werden außer Acht gelassen. Alle demokratischen Kräfte müssen aufeinander zugehen, und ich persönlich engagiere mich dafür, dass die SPD die Wahl gewinnt und weiterhin eine führende Rolle in der Bundesregierung einnimmt.
Für welche drei politischen Anliegen aus Ihrem Wahlkreis wollen Sie sich unmittelbar nach einer erfolgreichen Wahl in den Bundestag einsetzen?
Ich setze mich dafür ein, den ländlichen Raum zu stärken – Stadt und Land sind kein Gegensatz. Unsere Dörfer und Gemeinden sollen lebendig bleiben. Dafür sind digitaler Ausbau, gute Verkehrsanbindung und regionale Wirtschaftskreisläufe essenziell. Ebenso wichtig ist eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung. Mit Förderprogrammen und attraktiven Arbeitsbedingungen will ich medizinisches Personal gewinnen und die Versorgung sichern. Es muss auch die Devise gelten, dass sich Arbeit lohnt: Ich kämpfe für einen Mindestlohn von 15 Euro, die Ausweitung von Tarifverträgen und die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. So werden Familien entlastet. Wer hart arbeitet, muss auch die Gewissheit haben, nach spätestens 45 Versicherungsjahren abschlagsfrei eine stabile Rente zu haben.
Was soll von Ihnen als Politiker in Erinnerung bleiben?
I ch möchte in Erinnerung bleiben als jemand, der neue Wege geht. In den über zwölf Jahren, in denen ich bereits politisch tätig sein durfte, habe ich oft erlebt, dass vielfach an veralteten Mustern festgehalten wird, weil man nicht den Mut aufbringt, etwas Neues zu wagen. Ich hoffe, dass wir eines Tages darüber hinwegkommen. Außerdem sind mir Begegnungen auf Augenhöhe wichtig – nah dran sein, verstehen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen für die politische Arbeit ableiten.
Alle Angaben stammen von Umut Kurt.
Kontakt zum Kandidaten
Umut Kurt (SPD)
Wahlkreis 199 (Mosel/Rhein-Hunsrück)
Landesliste:Platz 10
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