Immer mehr auf dem Vormarsch ist auch im Banksektor der digitale Fortschritt, der die Sparkasse vor große Herausforderungen stellt und in den sie kontinuierlich investiert. Gleichzeitig setze man weiterhin auf den Erfolgsfaktor „Nähe“: Es bleibt bei den 14 Geschäftsstellen plus Beratern im Kreis. „Unsere wesentliche Aufgabe ist es, sowohl in der Geschäftsstelle vor Ort als auch mobil am Smartphone unser gesamtes Angebot optimal zu präsentieren“, sagt Vorstandsvorsitzender Klaus Wende.
Die Zahl der Kunden, die Online-Banking betreiben – gut die Hälfte – steigt weiter an. Beleg dafür sind die 675.000 Zugriffe auf das Online-Banking pro Monat. Im Vorjahr waren es 550.000. Bezahlverfahren wie „paydirekt“ oder „Kwitt“ seien mittlerweile selbstverständlich. Und mit den zuletzt eingeführten Innovationen wie Echtzeitüberweisung (Instant Payment), Multibanking, Fotoüberweisung oder kontaktlosem Bezahlen per Smartphone hält die Sparkasse Schritt mit der technischen Entwicklung.
Langfristig weniger Personal
Die Geschäftsstellen stellen sich auf die aktuellen Gegebenheiten um. Auf lange Sicht wird durch die technische Entwicklung weniger Personal benötigt, räumen die beiden Vorstände Klaus Wende und Wolfgang Nass auf Nachfrage unserer Zeitung ein. „Die Arbeitsprozesse werden schlanker, vieles wird sich verändern“, kündigt Wende an. Wolfgang Nass ergänzt: „Die Beratung wird intensiver.“
Die Kundenberater müssten dafür von ihren Standard-Tätigkeiten freigestellt werden. Zum Beispiel um zu ermöglichen, dass die Kunden mit der KSK über zahlreiche Wege in Kontakt treten können. Neben dem klassischen Telefon können Kunden über E-Mail, WhatsApp, Service-Chat, Instagram und Facebook in Verbindung zur Sparkasse treten. Damit die KSK bei der Digitalisierung auf dem aktuellen Stand bleibt, investiert man in die Qualifikation der Kundenberater.
Neben dem mobilen Banking bleiben die Niedrigzinsen weiterhin ein wichtiges Thema. Sie erschweren das Geschäft. Klaus Wende und Wolfgang Nass rechnen in naher Zukunft nicht damit, dass das Zinsniveau sich entscheidend ändern wird. Die Steigerungen im Kundenkreditgeschäft belaufen sich auf 5,5 Prozent, was einer Zunahme um 64 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase verzeichnete die Sparkasse bei den Kundeneinlagen einen Zuwachs in Höhe von 63 Millionen Euro oder 4,7 Prozent. „Die Kunden vertrauen uns und sparen, obwohl sie nach wie vor kaum Zinsen bekommen“, beschreibt Klaus Wende die aktuelle Situation.
Im Wertpapiergeschäft lag die Nachfrage auf Rekordniveau. Kunden, die einen Teil ihres Vermögens nach und nach in Produktivkapital investieren, legen ihren Fokus auf langfristige Erträge. Kurzfristige DAX-Schwankungen wie in 2018 kommen so nicht zum Tragen. „Internationale Handelskonflikte, der Brexit, die Dieselkrise und politische Krisen haben zu einer Unsicherheit auf dem Aktienmarkt geführt“, erklärt Wende. Dennoch führe nach seiner Ansicht langfristig nichts an Aktien und Fonds als Anlagemöglichkeit vorbei: Dabei seien ein langer Anlagehorizont, die Bereitschaft, auf kurze Sicht Schwankungen zu tolerieren und eine breite Streuung wichtig.
Immobilienfonds profitieren im Geschäftsjahr 2018 vom Bauboom und erzielten Renditen von rund 3 Prozent. Analog zum restlichen Geschäft verzeichnen auch die Bereiche Bausparen und Versicherungen erneut Zuwächse.
Nachfrage nach Immobilien hoch
Speziell im Bauspargeschäft sei die Zusammenarbeit mit der LBS Südwest als neue Form der Kooperation im vergangenen Jahr sehr erfolgreich angelaufen. Die Nachfrage nach Immobilien sei weiterhin ungebremst hoch, speziell in den „Zentren“ wie Rheinböllen, Emmelshausen oder Kastellaun.
Zusammengefasst beschäftigt neben Digitalisierung und Niedrigzinsen das Thema Regulierung die Sparkassen-Chefs derzeit besonders. Die zunehmende Regulierung als Folge der Finanzkrise hat nicht nur Auswirkungen auf internationale Banken, sondern auch auf regionale Geldinstitute wie die Sparkasse. „Es müssen immer mehr Daten und Berechnungen geliefert, immer mehr Eigenkapital muss nachgewiesen werden, aber wir konnten nachweisen, dass wir Stürme aushalten“, sagt der Vorstandschef.“
Neben ihrer geschäftlichen Aktivität bleibt die Kreissparkasse Rhein-Hunsrück weiterhin einer der wichtigsten Förderer in den Bereichen Soziales, Sport, Jugend, Denkmalpflege und Kultur im Rhein-Hunsrück-Kreis. Mit Spenden, Sponsoring und Erträgen der Sparkassenstiftung unterstützt die KSK Vereine, öffentliche Einrichtungen und Verbände und sorgt damit für lebendige Vielfalt in der Region. 2018 belief sich die Fördersumme auf 300.000 Euro, die der Region zugute kam. tor