Bereits vor Beginn der Sitzung in der Hunsrückhalle gab es einen intensiven Austausch des Rates. An verschiedenen Stellen der Halle erfolgten Gespräche, es war zu spüren, dass eine gewisse Spannung die Sitzung begleitete. Nicht allein, weil die Anwohner und Vertreter einer eigens gefassten Petition bereits vor der Halle deutlich gemacht hatten, wie wertvoll ihnen das grüne Hanggrundstück ist. Vor allem spürten Ausschuss und Rat Handlungsdruck, der nicht nur durch die Anwesenheit von gut zwei Dutzend Zuhörern gegeben war, sondern auch, weil es einige Tage zuvor schon einmal eine fachliche Beratung gegeben hatte. Alle Fraktionen waren dabei mit Architekt von Danwitz zusammengekommen.
Ziel der Sitzung am Mittwochabend war es nun, die Sachlage ruhig zu diskutieren. Vor allem lief es von Beginn des Abends an auf eine finale Entscheidung zu. „Wir haben darüber verschiedentlich diskutiert“, sagte Bürgermeister Andreas Nikolay. Es sei auch ein sensibles Thema. Entsprechend akribisch war der Abend vorbereitet worden, auch mit einem zeitlichen Fahrplan. Es ging darum, alle Seiten zu Wort kommen zu lassen.
Von Danwitz und Harald Weber stellten für das Büro von Danwitz die Planungen und die vorgenommenen Veränderungen dar, bevor die Anwohnerinnen Monika Haager und Elke Thon als Vertreter der Petition „Rettet die Simmerbach-Aue!“ sprachen, Johannes Dillig vom Büro Dillig Ingenieure skizzierte den vorhabenbezogenen Bebauungsplan und Sebastian Roller vom Bauamt der Verbandsgemeinde die behördlichen Verfahrensabläufe. In Ruhe und Sachlichkeit sollten emotional aufwühlende Fragen besprochen werden.
Am Ende stand dann, nach fast drei Stunden Sitzungsdauer ein Beschluss: Der Stadtrat spricht sich – mit zahlreichen Auflagen und Vorgaben – für das Projekt im Sinne der Nachverdichtung nach dem Prinzip des „Innenausbaus“ der Stadtentwicklung aus. Damit bekräftigte der Rat seinen bereits im Januar gefassten Beschluss, eine Bebauung des Bereichs zwischen Kuhnengasse, Klappergasse und dem Theodor-Frocke-Seniorenheim zu unterstützen.
Der Stadtrat gibt dem Planer Vorgaben mit, die das Projekt reduzieren. Nach diesen vorgegebenen Parametern soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan entwickelt werden, der in das behördliche Verfahren geht. Volker Boch