Die Kreissparkasse (KSK) Rhein-Hunsrück hat im vergangenen Jahr nicht nur ihre Bilanzsumme gesteigert, sondern belegt zudem in einer Rangliste des Wirtschaftsmagazins „Fokus Money“ unter 100 bewerteten Sparkassen in Deutschland aktuell Platz zwei. Hinter der Nord-Ostsee-Sparkasse, die 100 von 100 möglichen Punkten erreichte, kam die KSK auf 99,3 Punkte – eine schöne „Zugabe“ für den Vorstandsvorsitzenden Klaus Adams und Vorstandskollege Jörg Kappes, die ihr Augenmerk eher auf die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahrs legen. „Wir konnten 2024 in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld zufriedenstellend abschließen“, berichten beide gegenüber unserer Zeitung beim Bilanzpressegespräch.
In Zahlen: Die Bilanzsumme stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz schwieriger Bedingungen um 1,24 Prozent auf nunmehr 2,22 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen wuchsen um 1,86 Prozent auf insgesamt 1,71 Milliarden Euro an. Und das bei wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die 2024 von einer Inflationsrate von mehr als 2 Prozent sowie einer anhaltenden Rezession in Deutschland geprägt worden seien.
„Nach wie vor haben wir im Rhein-Hunsrück-Kreis hauptsächlich einen gesunden Mittelstand.“
KSK-Vorstandsvorsitzender Klaus Adams
Die Nachfrage nach Krediten sei bei den Unternehmenskunden – trotz gesunkener Zinsen – nach wie vor verhalten. „Umso mehr freut es uns, dass die Darlehenszusagen gegenüber Unternehmenskunden deutlich gesteigert werden konnten, wenngleich sie insgesamt noch unterhalb des Vorkrisenniveaus liegen“, erläutert Klaus Adams das Ergebnis. „Doch nach wie vor haben wir im Rhein-Hunsrück-Kreis hauptsächlich einen gesunden Mittelstand“, sagt Adams.
Trotz politischer und ökonomischer Umwälzungen sei 2024 ein erfolgreiches Jahr an den Kapitalmärkten gewesen. Sowohl Aktien und Renten als auch der Goldpreis verbuchten ein starkes Plus. Im Baubereich sei man nicht mehr auf dem absoluten Tiefpunkt, beschreibt Adams die Lage. Nach den Spitzenjahren 2021 und 2022 war die Talsohle 2023 erreicht. Krieg, Zinsen und Inflation machten das Bauen teurer. “Im Verlauf des Jahres 2024 haben wir wieder eine Bodenbildung gespürt und haben im Privatbereich mehr Darlehenszusagen gemacht als im Vorjahr", berichtet Adams. Das gelte auch für das Konsumentenkreditgeschäft, wie zum Beispiel beim Autokauf. Hier lohne es sich für die Autokäufer auf jeden Fall, genau hinzuschauen, ob bei einer Kreditaufnahme die Angebote der jeweiligen Banken der Autofirmen wirklich günstiger seien.
Alle elf Filialen im Kreisgebiet bleiben erhalten
Dass die KSK auch im digitalen Bereich an vorderster Front erfolgreich ist, zeigt eine weitere Auszeichnung. Die App der Sparkasse hat nach vielen Auszeichnungen in den vergangenen Jahren inzwischen bereits den 26. Testsieg eingefahren. Deren Leistungsspektrum wurde um den europäischen Payment-Dienst „Wero“ erweitert. Anstelle zahlreicher verschiedener Payment-Lösungen will man mit Wero eine umfassende, kanalübergreifende und europäische Bezahllösung etablieren, die Europa unabhängiger von internationalen Zahlungsdiensten wie Paypal machen soll. Und in der zweiten Jahreshälfte 2025 werde die Kooperation der deutschen Sparkassen mit dem Mehrwertportal Payback starten, bei der die Kreissparkasse Rhein-Hunsrück ebenfalls mit an Bord ist.
Als zentrale Stärke der KSK sehen Adams und Kappes den Kundenservice. Die elf Filialen im Rhein-Hunsrück-Kreis bleiben erhalten. Im vergangenen Jahr arbeiteten bei der KSK 341 Frauen und Männer, davon waren 22 Auszubildende. Künftig ausscheidende Mitarbeiter durch Ruhestand werden ersetzt. „Wir haben zum Glück wieder mehr Bewerbungen, bieten duales Studium an und verzeichnen vermehrt Quereinsteiger“, blickt Adams positiv in die Zukunft, schließlich „machen wir mit der Kundenzufriedenheit unser Geschäft“.