Abschied von IGS Emmelshausen
Kornelia Neumann hat ganzen Schulgarten an Ideen gesät
Andrea Becker von der ADD (links) überreichte der nun ehemaligen Schulleiterin der IGS Emmelshausen, Kornelia Neumann, die Urkunde des Landes und verabschiedete sie damit in den Ruhestand.
Charlotte Krämer-Schick

2018 trat Kornelia Neumann die Nachfolge von Michael Trefzer an der IGS Emmelshausen an. Nun wurde die Schulleiterin in den Ruhestand verabschiedet. Dass sie deutliche und tiefe Spuren hinterlassen hat, das machte die Feier mehr als deutlich.

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Sehr bewegt und stimmungsvoll verabschiedete die IGS Emmelshausen ihre Schulleiterin. Kornelia Neumann tritt Ende des Monats Juli offiziell in den Ruhestand. Sieben Jahre lang führte sie die Geschicke der Schule, 2018 trat sie die Nachfolge von Michael Trefzer an. Und sie hat viel bewegt in dieser Zeit, wie bei der Feier mehr als deutlich wurde.

Die stellvertretende Schulleiterin Linda Stenger begrüßte die vielen Gäste bei der Verabschiedungsfeier.
Charlotte Krämer-Schick

Den Reigen der regelrechten Lobeshymnen auf die zukünftige Ruheständlerin eröffnete – nach einer musikalischen Eröffnung der Feier durch die Schlagzeug-AG mit Philipp Koelges von der Kreismusikschule – die stellvertretende Schulleiterin Linda Stenger. „Es fällt nicht leicht, Worte zu finden für einen Abschied, der uns sehr bewegt“, sagte sie. Neumann habe frischen Wind in die Schule gebracht und sei mit großem Tatendrang und voller Impulse als Schulleiterin gestartet. Sie habe die Schule weiterentwickelt und mit neuem Blick mutig Neues angestoßen – und dabei Bewährtes geschätzt. „Besonders begeistert hat mich immer die Zupack-Mentalität“, sagte Stenger. Neumann sei immer da und immer ansprechbar gewesen, und das mit echtem Interesse. „So war die Schule nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Lebensraum“, sagte sie. Mit Haltung und mit Herz habe sie die Schule geführt und sie zu einer attraktiven Einrichtung weiterentwickelt. „Das zeigt sich auch an den steigenden Anmeldezahlen“, machte Stenger deutlich.

Der Vorsitzende des Schulelternbeirats, Marcel Schmengler (rechts), und seine Kollegen verabschiedeten Kornelia Neumann.
Charlotte Krämer-Schick

Viele Projekte habe Neumann angestoßen und etabliert – „und das bis zum letzten Tag“, sagte sie. Dazu gehörten etwa die enge Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, der musische Schwerpunkt in der Orientierungsstufe oder die Teilnahme am Programm Erasmus+. Die Neugestaltung des Foyers und die Etablierung des Foyergesprächs, Kultur im Hof, der Weihnachtsmarkt oder Hühner im Innenhof waren weitere Projekte, die der Vorsitzende des Schulelternbeirats (SEB), Marcel Schmengler, in seiner Rede nannte. Ganz aktuell sei die IGS zudem Partnerschule des Sports geworden, berichtete er und outete sich als waschechter Star Trek-Fan. Auch Neumann habe – wie Captain Kirk – eine Mission gehabt mit einem abgesteckten Zeitrahmen und einem Kurs, der klar war. „Die Mission dauerte etwas länger als geplant“, sagte Schmengler, die Zusammenarbeit mit dem SEB sei dabei stets konstruktiv gewesen, betonte er.

„Sie haben einen ganzen Schulgarten voller Ideen gesät.“
Christiane Kiesgen vom Personalrat

Ihre Mission war zudem geprägt von Visionen, wie Christiane Kiesgen und Matthias Hoffmann vom Personalrat deutlich machten. „Sie haben einen ganzen Schulgarten voller Ideen gesät“, sagte Kiesgen. Anfangs habe Neumann zunächst vor allem Äußeres gestaltet und damit den Blick von außen auf die Schule mitgeprägt. Offen, engagiert und zukunftsgewandt sei sie an Projekte herangegangen. „Sie haben Bedenken gehört, aber sie nie als Ausrede akzeptiert“, sagte Kiesgen. Neumanns Kurs war stets, das bestmögliche Ziel zu finden, machte auch das Vertrauenslehrerteam bestehend aus Bärbel Erdmann und Valentina Ferrari deutlich.

Auch die Schülersprecherinnen Anna Tekdemir (Mitte) und Marlene Kiwitt (rechts) überreichten gute Wünsche und ein Geschenk an Kornelia Neumann.
Charlotte Krämer-Schick

500 Wünsche für die Zukunft hatten indes die Schüler gesammelt. „Gehalten werden sie von einem Faultier, das verdeutlichen soll, dass auch sie sich mal auf die faule Haut legen dürfen“, sagten die Schülersprecherinnen Marlene Kiwitt und Anna Tekdemir, die zuvor mit einer großen Truppe den „Kulttanz“ der Schule aufgeführt hatten. Etliche Schüler waren für diesen Auftritt in die Mensa gekommen und hatten sich in Schale geworfen, um ihrer Schulleiterin auf diese Weise Adieu zu sagen. Sie alle machten deutlich, dass sie gern mal länger in der Schule bleiben als eigentlich notwendig. „Sie verstehen Schule eben als ganzheitlichen Lebensraum, für sie stand immer der Mensch im Vordergrund“, sagte Andrea Becker von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Kreativ, praxisnah und gemeinschaftlich sei Neumann dabei stets vorgegangen. Auch Inklusion habe sie bereits umgesetzt, als diese noch gar nicht aktuell gewesen sei. „Jedem Kind die Möglichkeit geben, das Beste aus sich rauszuholen“, das sei Neumanns Prämisse gewesen, mit der sie auch Kollegen inspiriert hat, betonte Becker.

„Für sie stand immer der Mensch im Vordergrund.“
Andrea Becker von der ADD

„Herausgekommen ist eine Schule, auf die man wirklich stolz sein kann“, sagte Becker. Neumanns Arbeit sei ein Gewinn gewesen für die Schule, die Region und das System. Der Spruch „I n dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst“ stehe für die Schulleiterin. Ihre Projekte seien oft unkonventionell, aber stets gut durchdacht gewesen. „Und so haben Sie an jeder ihrer Stationen bleibende Spuren hinterlassen“, sagte Becker. Auch in Emmelshausen, darin waren sich alle Redner einig. „Diese Spuren werden bleiben“, ist die stellvertretende Schulleiterin Linda Stenger sicher.

Mit "The Winner Takes It All" von Abba und "Don't Stop Me Now" von Queen hatten Benedikt Huschke an den Tasten und Antonius Hehner (Gesang) wahrlich schwere Stücke gewählt, die sie meisterlich vortrugen.
Charlotte Krämer-Schick

Doch keine Feier ohne Musik: Benedikt Huschke an den Tasten und Antonius Hehner (Gesang) hatten sich mit „The Winner Takes It All“ von Abba und „Don’t Stop Me Now“ keineswegs leichte Stücke ausgesucht – oder aussuchen lassen, denn Neumanns Lebensgefährte glaubte, ihr mit diesen Stücken eine Freude zu bereiten. Was er tat – auch, weil die beiden sie gekonnt präsentierten. Ein gemeinsames „Ständchen“ kam außerdem von den Kollegen, die mit Moritz Auras (Gitarre und Gesang) und Simon Gras (Klavier), der auch durch das Programm führte, gemeinsam mit den anderen Gästen „Chöre“ von Mark Forster intonierten.

Bei "Chöre" von Mark Forster, dem Kollegenlied, stimmten auch die Gäste der Feier mit ein.
Charlotte Krämer-Schick

Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten sich die Gäste bei einer Bratwurst und einem Glas Sekt austauschen. Gute Wünsche überreichten dabei etwa Peter Unkel, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein, und Stadtbürgermeister Volker Bernd.

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