Rhein-Hunsrück
Kommentar zur großen Übung: Ernsthaftigkeit der Beteiligten hat beeindruckt

Mit extremem Personalaufwand wurde am Wochenende der Ernstfall geprobt. Es ging um die Vorbereitung auf Szenarien, von denen wir alle uns nicht wünschen, dass sie eintreten.

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Viele Einsatzkräfte und Verbände sind diese Arbeit an Wochenenden gewohnt. Brände und Unfälle halten sich ohnehin nicht an Wochenenden. Und im Krankenhaus oder im Seniorenheim wird sowieso rund um die Uhr gearbeitet. Auch wir Presseleute kennen das, denn die Sirene heult garantiert immer zu Unzeit.

Die große Stromausfallübung hat unsere Zeitung mit drei Personen am Wochenende begleitet. Im Ernstfall hätten wir sicher noch aufgestockt, denn in einem solchen Fall kann man nicht überall sein. Aber immerhin haben wir Presseleute an den beiden Übungstagen einen Eindruck davon bekommen, mit welch großem Engagement sämtliche Kräfte bei der Übung ans Werk gingen. Mehr kann man nicht verlangen.

Weil wir Berichterstatter ja vorher zu den wenigen Eingeweihten gehörten, um die Übung hinterher angemessen wiedergeben zu können, wussten wir vorab auch schon ein paar Übungsdetails. Wie „ernst“ der Ernstfall geprobt wurde, mag ein Beispiel zeigen. Es ist kein Geheimnis, dass der jetzige Landrat ein ehemaliger Kollege von uns ist. Und als wir im Gespräch mit ihm einige Details im Vorfeld abklären wollten, stoppte uns der Landrat: „Erzähl mir nicht zu viel, sonst brauchen wir es ja nicht mehr zu üben.“ Da war also selbst der oberste Einsatzleiter vorab nicht informiert, was kommt! Gut so.

Fürs erste Mal war Volker Boch zufrieden, er sieht aber Optimierungsbedarf. Den gibt es sicher, aber da sollte man die Organisatoren der Übung keine Ratschläge geben. Es darf nun auch nicht darum gehen, dass man das Ganze ja schon längst hätte üben können. Sicher hat die Flutkatastrophe an der Ahr dazu geführt, dass man sich darauf besinnt, dem Katastrophenschutz mehr Aufmerksamkeit zu widmen, als man es längst hätte tun sollen. Aber anstatt über Versäumnisse zu lamentieren, gilt es, nach vorn zu schauen. Die drei Vertreter unserer Zeitung haben jedenfalls nicht den Eindruck gewonnen, dass irgendwer irgendetwas auf die leichte Schulter nimmt. Diese Ernsthaftigkeit hat beeindruckt.

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