Natürlich kann man die vielen Verdienste aufzählen und respektvoll staunen, was diese durchaus streitbare, aber eher unermüdliche Frau geschafft hat – und das in einem oftmals sehr starren Rahmen dieser katholischen Kirche, den sie mehr als einmal gedehnt und großzügig ausgelegt hat. Auch, um sich selbst nicht über Gebühr zu verbiegen.
Beharrlichkeit und Authentizität waren sicher Eigenschaften Lea Ackermanns, die man sich zum Vorbild nehmen kann und derentwegen es lohnt, ihrer zu gedenken. Sie war nicht dogmatisch in ihrem Tun, es ging ihr um die Sache. Dabei war und blieb ihr nichts Menschliches fremd. Ich erinnere mich an ein Gespräch, in dem sie von Beschimpfungen berichtet hat und von zahlreichen Steinen – es waren wohl eher Felsbrocken oder gar ganze Gebirge –, die man ihr in den Weg gelegt hatte. Ihre Ziele hat sie nie aus den Augen verloren.
Mit dem Tod von Schwester Lea Ackermann ist eine starke Stimme für die Rechte von Frauen verstummt. Die Gründerin der Organisation Solwodi („Solidarity with women in distress“, zu Deutsch „Solidarität mit Frauen in Not“) ist am 31.Zum Tod von Schwester Lea Ackermann: Starke Stimme für Frauenrechte ist verstummt
Und wenn man Lea Ackermann und ihr Engagement würdigen möchte, macht man nach den großen Worten, die sicherlich erst einmal dazugehören, am besten eins: nämlich weiter. Weiter in ihrem Sinne, weiter im Eintreten für die Rechte anderer, für die, die sich schlechter wehren können.
Das ist jetzt kein Wort zum Sonntag und kein Kommentar, der manchmal an dieser Stelle steht, sondern ein einfaches, alltägliches und gut gemeinter Gedanke. Denn so hat Lea Ackermann ihr Engagement betrachtet, zwar insgesamt als wichtig, aber doch als ihre alltägliche Verpflichtung.
E-Mail: Regina.Theunissen@rhein-zeitung.net