Alles nicht so einfach mit dem Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV). Solange man in der Stadt lebt, funktioniert das mit Straßenbahn, Bus oder U- und S-Bahn. Wenn der Landjunge dann mal in die große Weltstadt reist, empfindet er das stets als Bereicherung, nicht jede Kleckerfahrt mit dem Pkw machen zu müssen. Aber bei uns auf dem flachen Land? Wir sind nicht die Schweiz.
Bei denen klappt das mit der pünktlichen Bahn und den Postautos – so heißen dort die Busse. Die fahren in die entlegensten Winkel und werden sogar genutzt. Aber vergleichen kann man weder das deutsche Bahnsystem mit dem der Schweiz noch die dortige ÖPNV-Rundumbedienung mit der in Deutschland.
Fahrrad und E-Bike bieten bis zu einem gewissen Grad Alternativen. Aber als ich kürzlich den Satz las, dass man in ländlichen Regionen weniger ideologisch den ÖPNV etablieren sollte, sondern vielmehr „Autoverkehr anders denken“ müsse, wurde ich hellhörig. Bürgerbusse, Taxi auf Anruf, Anreize für mehr Fahrgemeinschaften und weitere Vorschläge wurden genannt – die nicht nur im Rhein-Hunsrück-Kreis nichts Neues mehr sind. Bei den Bürgerbussen, die Senioren vor ihrer Haustür abholen und sie dort wieder absetzen – inklusive Hineintragen der Einkaufstasche – funktioniert das gut. Genau deswegen werden die Bürgerbusse gut angenommen.
Flexibilität, geringe Kosten für die Nutzer und bester Service, all das kann ein ÖPNV nur leisten, wenn Bürgerbusse und Sammeltaxis auf Bestellung auf breitere Basis gestellt werden und fest(er) in das System ÖPNV eingebunden werden. Leere Busse brauchen wir nicht.