Katharina Monteith war „geplättet“, und der Liberale Werner Wöllstein bekundete in der Sitzung, er habe Vertrauen in die Verwaltung. Aus der Ecke der Sozialdemokraten ließ Klaus-Peter Müssig – nie um einen Giftpfeil in Richtung Union verlegen – seinem Lästermaul freien Lauf: „Juhuu, die CDU ist die Kommunalpartei. Es war schließlich CDU-Klausurtagung.“ Sollte heißen: Müssig wertet die Prüfinitiative der Union als Aktionismus, um sich für die nächste Kommunalwahl zu profilieren. Mit gequält, mitleidigem Lächeln konterte der CDU-Kreisvorsitzende Tobias Vogt, so eine Behauptung sei sowas von an den Haaren herbeigezogen.
Warum also der Vorstoß der CDU? Wenn der Landrat erklärt, der Haushaltsplan könne nur eine Momentaufnahme sein, angesichts der vielen Unwägbarkeiten, die das Jahr 2023 bereithält, und wenn er dann auch noch berichtet, dass die Vorarbeiten so lange wie nie zu vor gedauert und Nerven gekostet hätten und er das Ganze als „Achterbahnfahrt“ bezeichnet, dann dürfte er den Antrag der CDU auf erneute Prüfung seinerseits als „nervig“ empfunden haben.
Fazit: Die CDU im Kreis kennt das Zahlenwerk, weiß um die derzeitige Situation, war selbst im Vorfeld für die Erhöhung der Umlage – sonst wäre Katharina Monteith ja nicht geplättet gewesen. Aber kann man einen Haushaltsplan der Verwaltung einfach durchwinken? Schwingt da noch ein bisschen Opposition mit nach verlorener Landratswahl? Oder weist das der Kreisvorsitzende auch wieder gequält lächelnd von sich? Fakt ist: Es passt nicht gut zusammen, erst den Kämmerer zu loben, weil dieser der Fraktion das Zahlenwerk so gut erläutert hat, um dann eine erneute Prüfung zu fordern.