Rhein-Hunsrück
Kommentar zu Windrädern in der Naturpark-Kernzone: Das wertvolle Gut der Stille nicht opfern

Man könnte erneut fragen, wer's erfunden hat. In diesem Fall wäre es aber unangebracht. Also lassen wir der CDU ihren Antrag, der nach Lektüre der Stellungnahme zu den LEP IV-Plänen eigentlich überflüssig wäre. Zum Thema ist alles gesagt, nur noch nicht von allen.

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Die Kreisverwaltung hat in ihrer Stellungnahme zur Aufweichung der Naturpark-Kernzonen im Hinblick auf die Errichtung von Windkraftanlagen ihre Hausaufgaben gemacht. Dass die CDU-Fraktion noch einen Antrag hinterherschiebt, okay, immerhin haben sich die heimischen CDU-Freunde ja ins hohe Gras gestellt und mit windkraftfreiem Soonwald im Hintergrund fürs medienwirksame Foto posiert.

Doch in diesem Fall muss man konstatieren: Bitte, liebe Fraktionen, werdet nicht müde, ebenfalls in diese Kerbe zu hauen. Wie Daniela Lukas-von Nievenheim bekräftigte: „Ihr seid nicht allein.“ Je lauter gegen Windräder im Kernzonenbereich geschrien wird, umso besser. Und vielleicht müssen diese Zahlen viel häufiger genannt werden: 337 Prozent des Gesamtstrombedarfs wurden 2020 bilanziell im Rhein-Hunsrück-Kreis erzeugt.

Seit zehn Jahren ist der Kreis bilanzieller Stromexporteur! 278 Windräder sind am Netz, „zieren“ die Horizonte im Landkreis und versorgen 300.000 Haushalte mit Strom. Einwohner haben wir knapp mehr als 100.000. Wie viel darf es denn bitteschön aus Sicht der Landesregierung noch sein? Das „wertvolle Gut der Stille“ darf bei uns nicht geopfert werden, nur weil man sich beispielsweise in der Pfalz bislang sehr erfolgreich zu wehren wusste. Landrat Volker Boch hat vollkommen Recht, wenn er mahnt, dass die Flächennutzungspläne der Verbandsgemeinden auf den Prüfstand gehören, sie müssen wasserdicht gemacht werden. Die verabschiedete Resolution ist auch wichtig, um sich Gehör zu verschaffen.

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