Rhein-Hunsrück
Kommentar zu GKM-Beschlüssen: Entscheidung zu Heilig Geist Boppard scheint getroffen
Philipp Lauer
Jens Weber. MRV

Die Gesellschafterversammlung des Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) hat in einer Sitzung am Montagabend beschlossen, das Sanierungsgutachten für das GKM weitestgehend umzusetzen. Unter anderem darüber, was die Gesellschafter zu den beiden Standorten beschlossen haben, informierten Vertreter der kommunalen Gesellschafter und der Geschäftsführung des GKM in einer Pressekonferenz. Unser Kommentar:

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Je mehr man über die Krise des Gesellschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) erfährt, desto stärker wird der Eindruck, dass man in Koblenz schon lange entschieden hat, das Heilig Geist Krankenhaus in Boppard schließen zu wollen. Das haben Sie an dieser Stelle vor gut einer Woche so schon einmal lesen können. Nach allem, was gestern bei der Pressekonferenz über die Beschlüsse vom Montagabend bekannt gegeben wurde, bleibt mir leider kein anderer Kommentar dazu übrig.

In der Antwort auf die Nachfrage eines Rundfunkkollegen klang an, dass die Gespräche zwischen den Kommunen und damit eine Lösung zum Erhalt des Bopparder Krankenhauses bislang vielleicht gar nicht an Inhalten, sondern an fehlendem Vertrauen untereinander zu scheitern drohen. Ob Landrat Alexander Saftig oder David Langner den Kreistag im Rhein-Hunsrück-Kreis auch einmal aufsuchen würden, um Vertrauen aufzubauen? „Der Wille dazu ist bislang nicht erkennbar rübergekommen“, sagte Saftig. Die Situation stelle sich für ihn momentan nicht so dar, als dass durch Präsenz etwas zu erreichen sei.

Das muss man erst mal auf sich wirken lassen. Auf mich wirkt es so: Die Entscheidung, Boppard zu schließen, steht jetzt auch offiziell, aber man versucht händeringend noch jemanden zu finden, den man so dastehen lassen kann, als wäre er nicht willens gewesen, das Krankenhaus zu retten. Ein Krankenhaus, das man selbst in den vergangenen Jahrzehnten heruntergewirtschaftet hat.

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