Moderne Bibliothek mit Café, Rückzugsorten und Arbeitsplätzen ist Idee - Klassisches Restaurant lasse sich nicht betreiben
Keine klassische Gastronomie: Stadt Boppard sucht nach neuem Konzept für die Burg
Nicht wirtschaftlich betreiben lasse sich das Restaurant in der Kurfürstlichen Burg, erklärt Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier. Jetzt wird ein tragfähiges neues Konzept für die Räumlichkeiten gesucht. Foto: Werner Dupuis
Werner Dupuis

Die Gastronomie in der Kurfürstlichen Burg in Boppard will seit der 2015 abgeschlossenen Sanierung nicht richtig anlaufen. Zwei Pächter haben ihr Glück versucht, seit Ende des vergangenen Jahres steht das aufwendig ausgestattete Restaurant leer. Nun arbeitet die Stadt an einem neuen Konzept, berichtet Bürgermeister Jörg Haseneier.

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Nicht wirtschaftlich betreiben lasse sich das Restaurant in der Kurfürstlichen Burg, erklärt Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier. Jetzt wird ein tragfähiges neues Konzept für die Räumlichkeiten gesucht. Foto: Werner Dupuis
Werner Dupuis

Für eine klassische Gastronomie sieht Haseneier in der Burg keine Zukunft. Zu diesem Schluss sei man bei Gesprächen im Ältestenrat der Stadt gekommen. Fachleute bestätigten dem Bürgermeister, dass sich ein Restaurant unter den aktuellen Umständen mit dem bisherigen Konzept nicht wirtschaftlich betreiben lasse. „Alleine für Gas und Strom sind monatlich im Schnitt 5500 Euro Kosten angefallen. Und das war vor der Preissteigerung infolge der aktuellen Krise“, sagt Haseneier.

Stadt kündigt bisherigem Pächter

Zudem habe die Branche unter Personalmangel zu kämpfen. Besonders abseits der Reisesaison sei es unter diesen Bedingungen trotz der prestigeträchtigen Lage am Rhein, den Möglichkeiten der Außengastronomie und der „grandios“ ausgestatteten Küche schwer, einen Pächter zu finden, so der Bürgermeister.

Dem bisherigen Pächter habe die Stadt zum Ende des vergangenen Jahres gekündigt, berichtet Haseneier. Leider habe er die Räume und die Küche nicht in dem guten Zustand hinterlassen, wie er sie übernommen habe. Aktuell sei man dahinter, die Schäden aufzuarbeiten. Voraussichtlich werde man damit erst im kommenden Jahr fertig werden.

„Co-Working-Space“ mit Kaffee und Kuchen

Auf Verwaltungsebene arbeite man derzeit an einem neuen Konzept, berichtet Haseneier. Erste Ideen wurden dem Ältestenrat bereits vorgestellt. Hoch im Kurs sei dabei eine moderne Bibliothek, etwa nach dem Vorbild der Stadtbibliothek in Ludwigshafen. Mit Möglichkeiten sich zu begegnen, aber auch zurückzuziehen, Arbeitsplätzen, ähnlich wie in einem „Co-Working-Space“ und einem Angebot an Kaffee und Kuchen. Mit einem solchen Angebot könne man Touristen ansprechen, aber auch junge Menschen. Außerdem könnte man damit die Bibliothek in einem attraktiven Umfeld unterbringen.

Aktuell sei ein Architekt dabei, die Möglichkeiten aufzuzeigen, die die vorhanden Räume in der Burg für ein solches Bibliothekskonzept bieten. Alternativ stehen eine Erlebnisgastronomie oder ein Café mit eher kleinem Speiseangebot als Ideen im Raum. Man müsse etwas finden, was an den Ort und zur Stadt passt, sagt Haseneier.

Spätestens zu den Haushaltsberatungen will der Bürgermeister dem Stadtrat ein konkreteres Konzept vorstellen.

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