Konzept vorgestellt
Kastellauner „Stov“ soll zu „Begegnungspark“ werden
Die ehemalige Stov in der Bahnhofstraße ist ortsbildprägend in Kastellaun. Das Areal soll zukünftig in Wohnraum, sozialen Wohnraum und Tagespflege umgewandelt werden. Der Stadtrat gab dem vorgestellten Konzept grünes Licht.
Charlotte Krämer-Schick

Als die Stadt Kastellaun die ortsbildprägende Stov gekauft hat, war Voraussetzung, dass auch sozialer Wohnraum entsteht. Daneben sieht das Konzept, das dem Stadtrat vorgestellt wurde, auch Doppelhaushälften und viel Grün vor.

Sie ist ein ortsbildprägendes Gebäude mit langer Geschichte, die „Stov“ in Kastellaun. Nun soll der Komplex der ehemaligen Standortverwaltung in der Bahnhofstraße mit der alten Volksschule und weiteren Immobilien als neues (Wohn-)Quartier entwickelt werden. Die Stadt konnte das Areal für 0 Euro kaufen – mit der Vorgabe, dass dort auch sozialer Wohnraum entsteht. An einem ausgeschriebenen Konzeptwettbewerb beteiligte sich nur ein Büro: Zaeske Architekten BDA aus Wiesbaden. Gemeinsam mit Vertretern der Schneider Bau GmbH aus Merxheim stellten die Planer das Konzept in der jüngsten Stadtratssitzung vor.

Ehemalige Volksschule bleibt erhalten

„Leben im Miteinander“ lautet das Motto des Kastellauner Begegnungsparks, der in der Bahnhofstraße entstehen soll, erklärte Luigi Pennella vom Planungsbüro. Wichtig sei in erster Linie, das alte Gebäude, die ehemalige Volksschule, zu erhalten und den Bestand zu ergänzen. Der Altbau solle eine sinnvolle Nutzung erhalten, gleiches gelte für das ehemalige Kasernengebäude an der Bahnhofstraße. Die Immobilien im hinteren Bereich des Areals sollten abgerissen und durch Wohngebäude ersetzt werden.

Bei der Nutzungsentwicklung der ehemaligen Volksschule hatten sich die Planer in erster Linie mit der Lebenshilfe und dem Psychotherapeuten Friedbert Christmann ausgetauscht. Beide zeigten einen hohen Bedarf an weiteren Räumlichkeiten. So sieht das Konzept im Erdgeschoss des Gebäudes Platz für eine Tagespflege samt Verwaltungsräumen vor. Das erste Obergeschoss soll Platz bieten für eine Psychotherapiepraxis und eine Wohnung. Um das Gebäude barrierefrei zu gestalten, soll im Inneren ein Aufzug installiert werden.

Die ehemalige Volksschule am Fuß der Grafik und das danebenliegende Kasernengebäude sollen erhalten bleiben. Im hinteren Bereich des Areals sind Doppelhaushälften geplant mit einem Quartiersplatz zum Spielen und Begegnen.
Zaeske Architekten BDA

Das ehemalige Kasernengebäude mit Giebelseite zur Bahnhofstraße soll ebenfalls erhalten bleiben, wenn auch nicht in seiner jetzigen Form. „Es soll aufgestockt werden, um Platz für zwölf Sozialwohnungen zu bieten“, sagte Pennella. Darin soll in Abstimmung mit der Lebenshilfe betreutes Wohnen möglich gemacht werden. Die rückseitig gelegenen Immobilien sollen abgerissen und durch elf Doppelhaushälften und einen mehrgeschossigen Wohnungsbau in der Verlängerung des Kasernengebäudes ersetzt werden. Im Mehrgeschosswohnungsbau sollen vornehmlich Zwei- bis Dreizimmerwohnungen entstehen, die über ein zentrales Treppenhaus erreichbar sind. Den oberen Abschluss soll ein Reihenhausanbau bilden. Die Doppelhaushälften sollen über zueinander versetzte Terrassen und Autostellplätze verfügen. „Insgesamt entstehen so 33 Wohneinheiten plus Nutzung für Pflege“, erklärte Pennella, 49 Stellplätze sind insgesamt geplant.

Die ehemalige Volksschule, das Kasernengebäude und der Mehrgeschosswohnungsbau sollen eine Art Spange bilden für das Quartier mit den Doppelhaushälften im hinteren Bereich. Dort ist ein nicht befahrbarer Quartiersplatz mit viel Grün geplant: „Spielen, begegnen und kommunizieren im Herzen des Quartiers“, lautet dort das Motto. Auch Nachhaltigkeit soll großgeschrieben werden: „Die geneigten Dächer sollen mit PV ausgestattet werden, es sind eine Wärmepumpenzentrale und Ladestationen geplant“, sagte Pennella. Zudem seien Zisternen vorgesehen, um Regenwasser aufzufangen, mit dem die Grünflächen bewässert werden können. Die Doppelhaushälften sollen mit eigenen Wärmepumpen versehen werden.

Sozialen Wohnraum bis September 2027 realisieren

Sind die vertraglichen Voraussetzungen zwischen Bauherren und Stadt geklärt, und bekommt der Bauantrag grünes Licht, könnten die Bauarbeiten flott beginnen. „Wir würden mit der ehemaligen Volksschule und dem Kasernengebäude beginnen“, sagte Michel Schneider, Geschäftsleitung der Schneider Bau. Denn im Rahmen des Ankaufs durch die Stadt war Vorgabe, den sozialen Wohnraum bis September 2027 zu realisieren. „Das ist sportlich“, sagte Schneider. Daher gab der Stadtrat dem Projekt einstimmig grünes Licht. Die Mitglieder des Gremiums stimmten dem Entwurf und der Erarbeitung eines Bauantrags zu. Zudem beauftragten sie Bürgermeister Christian Keimer damit, einen notariellen Vertrag zu beauftragen.

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