Der gebürtige Mainzer saß zwei Jahre im Gemeinderat seiner Wahlheimat, bevor er im Herbst 2006 mit großer Mehrheit zum Ortsbürgermeister gewählt wurde. Projekte, die Wiebelsheim fit für die Zukunft machen, lagen Stephan Doorn als Ortsbürgermeister besonders am Herzen.
Ihn beschäftigte die Frage, wie die kleine Gemeinde im Vorderhunsrück auch in Zukunft ein attraktiver Wohnort für Familien bleiben kann. Dafür führte er das unter seinem Vorgänger im Amt, Hans Peter Münch, initiierte „Förderprogramm Junges Wiebelsheim“ weiter.
Ein weiteres Großprojekt, dem sich Stephan Doorn mit großem Eifer widmete, war die Schaffung eines attraktiven Ortsbildes. Der Diplom-Ingenieur (FH), der bei der Kommunalbau Rheinland-Pfalz GmbH als Projektleiter tätig war, bevor er sich mit einem eigenen Planungsbüro selbstständig machte, entwarf seiner Heimatgemeinde einen neuen Dorfmittelpunkt rund um das Bürgerhaus und die Kirche, der im Dezember vergangenen Jahres eingeweiht wurde.
Zu diesem Zeitpunkt war Stephan Doorn bereits von seiner schweren Krankheit gezeichnet, was ihn nicht davon abhielt, sich weiterhin für seine Gemeinde zu engagieren. Unterstützt von den Mitgliedern des Gemeinderats sowie den Wiebelsheimer Bürgern, die ihn im Wissen um seine Erkrankung mit überwältigender Mehrheit bei der Urwahl im Mai 2014 im Amt bestätigten, lenkte er als Ortsbürgermeister auch dann noch die Geschicke der Gemeinde, als er bereits auf technische Hilfsmittel angewiesen war, um sich zu verständigen (wir berichteten).
Mit seiner Willensstärke und seinem Mut, die es ihm ermöglichten, das Amt des Ortsbürgermeisters trotz ALS auszufüllen, imponierte er vielen seiner Mitmenschen. Bis zuletzt setzte er sich neben seinem kommunalpolitischen Engagement für die Erforschung und die Aufklärung über das unheilbare Leiden ALS ein. Erst vor wenigen Wochen hatten sich Stephan Doorn, seine Familie und viele Wiebelsheimer an der Benefiztour des ALS-Patienten Bruno Schmidt beteiligt und dabei gemeinsam eine hohe Spende zugunsten der Erforschung der tödlichen Nervenkrankheit gesammelt.
mko