MdB der Grünen fordert Einsatz
Julian Joswig will Personenverkehr auf Hunsrückquerbahn
Julian Joswig aus Bad Salzig ist Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen.
Markus Kilian

Im Rhein-Hunsrück-Kreis wächst das Engagement für die Hunsrückquerbahn. Nun meldet sich Julian Joswig, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen zu Wort: „Die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn darf nicht auf halber Strecke stehen bleiben.“

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„Millionen Euro für eine Sanierung zu investieren, ohne den Personenverkehr mitzudenken, wäre fahrlässig – verkehrspolitisch und finanziell“, sagt Julian Joswig, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen und Kreistagsmitglied im Rhein-Hunsrück-Kreis. Joswig fordert in einer Pressemitteilung, sich für eine umfassende Instandsetzung und Inbetriebnahme der Hunsrückquerbahn einzusetzen. Die Sanierung der Bahntrasse dürfe sich nicht auf eine reine Güterverkehrslösung begrenzen und müsse eine ernsthafte Perspektive für die Anbindung des Hunsrücks an den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ermöglichen. 

Politische Unterstützung erhält Joswig aus der Region: In einer gemeinsamen Resolution haben sich der Stadtrat Simmern und das Jugendparlament Simmern-Rheinböllen deutlich für eine Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr ausgesprochen, der Verbandsgemeinderat Simmern-Rheinböllen hat sich jüngst der Forderung angeschlossen. „Die Signale aus der Region sind eindeutig: Die Menschen wollen vor Ort eine Bahnverbindung, die das Mobilitätsangebot stärkt und unsere Region lebenswert hält. Das kann man nicht ignorieren“, sagt Joswig.

Joswig richtet deshalb einen Appell an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder, der selbst aus Rheinland-Pfalz stammt: „Wer dem Hunsrück helfen will, muss jetzt dafür sorgen, dass die Trasse nicht an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort vorbeisaniert wird. Das heißt: Die Deutsche Bahn muss die Strecke so ertüchtigen, dass auch schneller Personenverkehr überhaupt möglich ist.“

Gleichzeitig fordert Joswig ein gemeinsames Vorgehen aller relevanten Akteure: „Bund, Land, Bahn und Kommunen müssen gemeinsam an einem Strang ziehen. Nur dann kann aus der Hunsrückquerbahn ein echter Impuls für nachhaltige Mobilität werden. Die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn darf nicht auf halber Strecke stehen bleiben. Es geht um die Zukunft unserer Region und um eine notwendige Infrastruktur für klimafreundliche Mobilität und einen attraktiven Wirtschaftsstandort.“

Die Deutsche Bahn hatte nach Arbeiten im vergangenen Jahr in diesem Frühjahr mit großem Aufwand und Arbeiten rund um die Uhr die gerichtlich verfügte Sanierung der Strecke der Hunsrückquerbahn fortgeführt. Aktuell laufen die Arbeiten mit dem Schwerpunkt zwischen Stromberg und Simmern. Auf Anfrage unserer Zeitung berichtete die Bahn, man komme nach Plan voran und wolle die Arbeiten bis Ende des Jahres abschließen. Über die Kosten stehen unterschiedliche Zahlen im Raum, die von 50 bis 100 Millionen Euro reichen, die Bahn selbst rechnet mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag.

Nach einer nicht-öffentlichen Informationsveranstaltung der DB schlugen die Wellen im Rhein-Hunsrück-Kreis hoch. Zunächst hieß es, die Strecke lasse auch nach der Sanierung keine höheren Geschwindigkeiten für den Personenverkehr zu. Zuletzt verdichteten sich die Informationen, dass dies weniger auf den Gleiskörper zutrifft, und mehr auf Infrastruktur wie Brücken und Bahnübergänge.

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