Kandidaten für den Bundestag
Joswig: „Kleine und mittelständische Betriebe stärken“
Julian Joswig
Dario Eidens-Holl

In den verschiedenen Wahlkreisen im RZ-Land bewerben sich jede Menge Kandidatinnen und Kandidaten um ein Direktmandat für den nächsten Bundestag. Wir haben sie gebeten, sich unseren Lesern zu präsentieren.

Julian Joswig tritt bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 199 (Mosel/Rhein-Hunsrück) für die Partei Bündnis 90/Die Grünen an. Um sich den Wählern vorzustellen, beantwortet Joswig in diesem Artikel Fragen zu sich und politischen Inhalten, die wir allen Direktkandidaten haben zukommen lassen.

Was müssen die Wählerinnen und Wähler über Sie als Politiker wissen? Was sind Ihre Eignung, Motivation und Zielvorstellung für die Aufgabe im neuen Bundestag?

Ich bin in unserer Region verwurzelt, meine Jugend zwischen Weinbergen und Hunsrückhöhen hat mich stark geprägt. Aufgewachsen bin ich in einem Familienbetrieb am Mittelrhein, während meiner Schulzeit am Kant-Gymnasium Boppard war ich Schülersprecher und hatte erste Berührungspunkte mit der Politik. Anschließend konnte als Erster in meiner Familie studieren und bin viel rumgekommen, auch im Ausland. Ich bin Ökonom und Klimaschützer – das gilt für meine Ausbildung, mein politisches Handeln und meinen Beruf als Projektmanager von Klimatechnologie-Start-ups. Ich bin überzeugt, dass wir Natur- und Klimaschutz und wirtschaftliche Fragen zusammen denken und lösen müssen. Und ich bin Optimist! Wir sind den großen Herausforderungen unserer Zeit nicht ausgeliefert. Ich habe große Lust, Verantwortung für unser Land, für unsere großartige Region zu übernehmen und eine lebenswerte Zukunft zu gestalten, die Wohlstand, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit in Einklang bringt.

Ein paar persönliche Informationen: Bitte nennen Sie uns zentrale Eckpunkte und Ereignisse Ihres Lebenslaufs: Name, Alter, Familienstand, Kinder, Schul- und Berufsausbildung, aktueller Beruf, politische Erfahrung und Parteizugehörigkeit.

Julian Joswig, 31 Jahre alt, Abitur am Kant-Gymnasium Boppard, Bachelor-/Masterstudium der Wirtschaftswissenschaften in Vallendar und Mailand, Masterstudium der internationalen Beziehungen in Paris. Projektmanager für Klima-Start-ups, zuvor tätig im Mittelstand und in der Strategieberatung. Für Bündnis 90/Die Grünen stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Kreistag Rhein-Hunsrück, Mitglied im erweiterten Landesvorstand Rheinland-Pfalz und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft/Finanzen.

Was braucht Deutschland, um in den kommenden vier Jahren zukunftsfähig zu werden?

1. Eine Investitionsoffensive für Bildung, Digitalisierung und Infrastruktur – dafür muss die Schuldenbremse reformiert werden, aktuell ist sie eine Zukunftsbremse. 2. Günstige Energie – dafür muss das Potenzial der Erneuerbaren als langfristig günstigste Energieträger ausgeschöpft werden durch den Netzausbau sowie durch dezentrale Speicherkapazitäten. 3. Ein starkes Europa – dafür muss sich Deutschland in geopolitisch turbulenten Zeiten klar zu Europa bekennen und seine Führungsrolle annehmen.

Was ist aus Ihrer Sicht das zentrale Thema, das die Wählerinnen und Wähler beschäftigt, und wie positionieren Sie sich dazu?

Wie sichern wir nachhaltig unseren Wohlstand? Die bisherigen Voraussetzungen des deutschen Wohlstandsmodells – billiges Gas aus Russland, starke Exporte nach China, Schutz durch die USA – gibt es so nicht mehr. Nur wenn wir uns dieser Realität stellen, erarbeiten wir ein Zukunftsmodell für Deutschland: mit günstiger, erneuerbarer Energie, mit Investitionen in Schlüsseltechnologien und innerhalb eines starken, geeinten Europas, das für unsere Sicherheit sorgt und global auf Augenhöhe agiert.

Die Ampel hat keine vier Jahre durchgehalten. Was ist ein Bündnis, das eine volle Legislaturperiode regieren wird?

Jedes Bündnis unter demokratischen Parteien kann funktionieren, wenn sich Partner auf Augenhöhe begegnen und ihre Verantwortung für das Gemeinwohl über eigene Interessen stellen. Das hängt zentral von den handelnden Personen ab. Wir Grüne sind Bündnispartei und haben in der Ampel konsequent an gemeinsamen Lösungen gearbeitet, auch wenn damit manch schmerzhafter Kompromiss einherging. Außerdem regieren wir in vielen deutschen Bundesländern erfolgreich – und das in unterschiedlichen Koalitionen.

Für welche drei politischen Anliegen aus Ihrem Wahlkreis wollen Sie sich unmittelbar nach einer erfolgreichen Wahl in den Bundestag einsetzen?

1. Bürokratieabbau und Stärkung des Mittelstandes. Wir Grüne wollen kleine und mittelständische Betriebe weiter stärken: durch günstigere Energie, eine Verschlankung der Berichtspflichten und die konsequente Digitalisierung der Verwaltung. 2. Entlastung der kommunalen Haushalte. Es braucht dringend eine Altschuldenlösung für unsere Kommunen. Eine reformierte Schuldenbremse muss es den Kommunen außerdem ermöglichen, den massiven Sanierungs- und Investitionsstau anzugehen, beispielsweise bei Kitas und Schulen. 3. Schutz vor Hochwasser und Extremwetterschäden. Die voranschreitende Klimakrise führt zunehmend zu Extremwetterereignissen mit massiven Schäden, deshalb braucht es mehr Geld für Klimaanpassungs- und Schutzmaßnahmen.

Was soll von Ihnen als Politiker in Erinnerung bleiben?

Dass ich auf Menschen aktiv zugehe und zuhöre, um wirklich zu verstehen, was sie bewegt. Dass ich zwar nicht immer einfache Lösungen anbieten kann, aber mein Einsatz den Menschen Zuversicht in eine gute, lebenswerte Zukunft gibt. Dass ich hart und verantwortungsvoll daran arbeite, demokratische Bündnisse zu schmieden, um diese Ansätze umzusetzen und damit den Alltag spürbar besser zu machen. Und dass ich mir und meinen Prinzipien einer ehrlichen, konstruktiven Politik stets treu geblieben bin.

Alle Angaben stammen von Julian Joswig.

Kontakt zum Kandidaten

JulianJoswig (Bündnis 90/Die Grünen)

Wahlkreis 199 (Mosel/Rhein-Hunsrück)

Landesliste: Platz 4

Postadresse: c/o Grüne Rhein-Hunsrück, Herzog-Reichard-Straße 30, 55469 Simmern (Hunsrück)

E-Mail: julian.joswig@gruene-rh.de

Internet: www.joswig.eu

Instagram: @julianjoswig

Tiktok: @julian.joswig

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