Das hat Umut Kurt bei der jüngsten Sitzung des Beirates bekannt gegeben. Als mögliche Ideen stellte der Vorsitzende die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung sowie die Kooperation der Begegnungscafés im Landkreis vor.
Erste Aktion als Beirat
„Die Interkulturelle Woche ist unsere erste Aktion als Beirat“, erklärt Kurt gegenüber unserer Zeitung. „Corona hat uns dahin gehend sehr lange ausgeknockt.“ Zwar hätte der Beirat seine Arbeit schon länger aufgenommen, so der junge Kommunalpolitiker. Doch immer wieder hätte das Virus den Mitgliedern einen Strich durch ihre Pläne gemacht. Deshalb freue er sich jetzt auf die gemeinsame Aktion im September. Mit der Ausstellung wolle man ein „klares Zeichen gegen Populismus setzen“.
„Was bedeutet Demokratie und warum spielt Demokratie im Alltag eine Rolle?“, „Was ist Rechtsextremismus und was Rechtspopulismus?“ oder „Mit welchen Strategien wird versucht, Jugendliche für rechtsextreme Ideen zu gewinnen?“ – Antworten auf diese Fragen solle die Ausstellung liefern und darüber hinaus aufzeigen, was jeder einzelne gegen Rechtsextremismus unternehmen kann.
„Sich mit diesem Thema zu beschäftigen, ist ein Dauerauftrag“, hebt Kurt hervor, machte während der Sitzung allerdings auch klar, dass die Suche nach einem geeigneten Ort eine Herausforderung darstellen wird. „Wir benötigen eine 50 Quadratmeter große Fläche mit Stromanschluss“, stellte er in den Raum. Über den Transport müsste sich der Beirat keine Gedanken machen, da die Stiftung diesen übernimmt.
„Der Ort muss zentral gelegen und barrierefrei zugänglich sein“, warf Eugen Walter in den Raum und schlug umgehend das Café Friends in Simmern als möglichen Veranstaltungsort vor. Sabine Voigt fragte indes, was mit der Kreisverwaltung als Lokalität wäre. Hier verwies Doris Becker von der Verwaltung darauf, dass das Foyer aktuell wegen der bestehenden Coronamaßnahmen sowie den Registrierungen nicht infrage käme. Auch die Stadthalle sowie Schulen wurden als möglicher Veranstaltungsort vorgeschlagen. „Das werden wir heute aber nicht mehr lösen können“, sagte Umut Kurt, fügte allerdings hinzu, dass er sich vorstellen könne, dass die Ausstellung um eine Woche verlängert wird, damit sie sich „jeder“ anschauen kann.
Mit den Menschen in den Dialog treten
„Wir wollen damit auf unsere Arbeit hinweisen und gern mit den Menschen in den Dialog treten“, erklärte er weiter und ging auf einen Beitrag des Beirates in Zusammenarbeit mit der Integrationsbeauftragten des Kreises ein. Angedacht sei, in die Begegnungscafés im Landkreis zu gehen und dort vorstellig zu werden und Angebote wie Sprechstunden anzubieten. Denn durch die Pandemie habe es in den vergangenen Jahren wenig Veranstaltungen, Austausch sowie niedrigschwellige Begegnungsmöglichkeiten gegeben. „Viele Cafés konnten ihren Betrieb nur beschränkt aufrechterhalten“, erklärte Okka Senst, Zweite Vorsitzende.
Durch die Lockerungen in der Coronapolitik und durch die neue Fluchtbewegung aus der Ukraine gebe es wieder eine Chance aber zeitgleich auch eine große Notwendigkeit, das Engagement der Begegnungsorte zu unterstützen und zu verstetigen, so Senst. Daher sei Ziel des Projektes, nachhaltig Begegnung von Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte zu fördern. Dafür böte sich die interkulturelle Woche mehr als an.
„Sie soll als Anlass genommen werden, interkulturelle Begegnungen zu erfahren, in dem die Cafés gemeinsam mit den Beiräten des Rhein-Hunsrück-Kreises an die Öffentlichkeit gehen, sich präsentieren, untereinander vernetzen und somit sichtbarer werden“, so Kurt und Senst.
Über die IKW
Bei der Interkulturellen Woche (IKW) geht es den Beteiligten um ein klares Plädoyer für eine offene Gesellschaft, in der „die universalen Menschenrechte geachtet werden und um ein breites zivilgesellschaftliches Engagement für ein gutes Zusammenleben in Vielfalt“. Sie ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. red