Sanierung Busse übernehmen Personentransport
In zwei Wochen ruht Verkehr auf Hunsrückbahn

Bus statt Bahn: So wie am vergangenen Freitagnachmittag und -abend wird der Schienenersatzverkehr ab Hauptbahnhof Boppard oder alternativ nach Schulschluss ab der Haltestelle Marienberg der Bus zwischen Rhein und Vorderhunsrück pendeln und die Fahrgäste befördern. 

Suzanne Breitbach

Boppard/Emmelshausen. Noch knapp zwei Wochen wird die Hunsrückbahn ihre Fahrgäste auf der Steilstrecke zwischen Boppard und Emmelshausen transportieren. Ab Montag, 20. August, ist dann bis voraussichtlich Ende November vorerst Schluss.

Aufgrund von Tunnelbauarbeiten kommt es im genannten Zeitraum zu einer Vollsperrung der Bahnstrecke.

Alternativ wird Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Boppard und Emmelshausen eingerichtet. Tickets des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM) können im Bus gekauft werden. Zusätzlich steht der Fahrscheinautomat der DB auf dem Bahnsteig am Bahnhof in Boppard für Fahrkarten des VRM oder für verbundübergreifende Tickets zur Verfügung

In den verkehrsärmeren Zeiten pendelt ein Großraumtaxi zwischen dem Vorderhunsrück und dem Mittelrhein. Aufgrund der eingeschränkten Platzkapazitäten der Busse und Großraumtaxis ist eine Fahrradbeförderung nicht möglich.

Die Haltestellen der Busse sind in der Regel nicht identisch mit den Zughaltepunkten. „Wir bitten daher unsere Fahrgäste sich rechtzeitig vor Fahrtantritt über die jeweiligen Ersatzhaltestellen bei uns zu informieren“, sagt Karten Krämer, Standortleiter des Bahnbetreibers Rhenus Veniro. Der Fahrplan des Schienenersatzverkehrs ist unter www.hunsrueckbahn.de abrufbar. Telefonisch ist Rhenus Veniro über die Info-Hotline-Nummer 0651/970.672.101 erreichbar.

Besonders für die Schüler, die sich nach den Ferien gerade wieder ans Bahnfahren zur Schule gewöhnt haben, wird es eine mehrmonatige Umstellung geben. „Wir haben rechtzeitig mit den Bopparder Schulen Kontakt aufgenommen, um die Schüler auf die Situation vorzubereiten“, sagt Krämer. Die Ersatzfahrpläne wurden nicht nur an die Schulen verteilt, auch die Haushalte wurden rechtzeitig mit Informationen versorgt.

Ursprünglich hatte die DB Netz eine zehnmonatige Streckensperrung zwischen Boppard und Emmelshausen vorgesehen. Rhenus Veniro als Betreiber der Hunsrückbahnstrecke intervenierte an verschiedenen Stellen. Aus zehn Monaten Vollsperrung sind nun 14 Wochen geworden, zwei Wochen davon liegen in den Herbstferien.

Die Tunnelbauarbeiten werden am Kalmut- und Talbergtunnel erfolgen. Die Bauwerke stammen aus dem Jahr 1906. Die Bausubstanz ist nach mehr als 100 Jahren morbide geworden. Hier sind bei regelmäßigen Überprüfungen massive Mängel festgestellt worden, die jetzt behoben werden sollen. Am Hubertusschluchtviadukt ist das hangseitige Böschungspflaster beschädigt und muss gesichert werden. Neben den Bauarbeiten sollen entlang der Bahnstrecke Baumrückschnitte erfolgen. Die Bahnstrecke verläuft durch waldreiches Gebiet. In den stürmischen Wintermonaten bedeutet der Rückschnitt mehr Sicherheit für die Triebwagen und die Fahrgäste.

Herbstzeit ist Wanderzeit auf den vielen Wanderwegen rund um Boppard und in Emmelshausen. Aus diesem Grund sind die Touristiker nicht gerade sehr erfreut darüber, dass die Steilstrecke über einen längeren Zeitraum vollgesperrt sein wird. „Die Bahnfahrt selbst ist für die Ausflügler ein Erlebnis, zumal viele Gäste der Städte Boppard und Emmelshausen die Bahnfahrt mit einer Wanderung über den Hunsrückbahn-Wanderweg kombinieren. Hier haben die Wanderer einmalige Ausblicke auf die Bauwerke und die mehr als hundertjährige Ingenieurskunst“, sagt Stefan Rees, Leiter der Tourist-Information Boppard.

Von unserer Reporterin Suzanne Breitbach

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