In Laufersweiler wurde nun endlich wieder Theater gespielt. Seit die Laienspielgruppe zum letzten Mal auf der Bühne stand, sind zwei Jahre vergangen. Auf dem Programm stand das Stück „Der Sauna-Gigolo“, eine Komödie in drei Akten von Andreas Wening.
Vielleicht lag es an der Abstinenz, dass die Karten für die drei Aufführungen im Vorverkauf schon nach 30 Minuten restlos ausverkauft waren. Die Theaterfreunde Laufersweiler haben sich nun entschlossen, beim nächsten Mal gleich mit vier Aufführungsterminen zu planen. Schließlich soll kein Freund des Laientheaters nach Hause geschickt werden. In diesem Jahr wurden zusätzlich Stühle herbeigetragen, dadurch wurde es allerdings sehr eng. Um das zu vermeiden, soll es im kommenden Jahr 800 Karten geben. Damit hoffen die Verantwortlichen, den Bedarf zu decken.
Gut gelaunt und singend auf der Bühne
Martina Vankorb-Klein und Michael Kessler machten schon zu Beginn der Premiere deutlich, wohin die Reise gehen soll. Im Glitzeroutfit kamen beide gut gelaunt und singend in die voll besetzte Bürgerhalle und bereiteten das Publikum auf entspannte Stunden in der Wellnessoase vor. Ankommen und sich verwöhnen lassen, war die Devise. Von Beginn an waren die Zuschauer mittendrin im humorvollen Spiel. Die Darsteller waren munter und gut gelaunt, da wirkte die eigentlich bissige Komödie nur halb so schlimm.
Die Zuckerpuppen Theresa, Liesbeth und Ursel verbringen ihre Zeit in der Damensauna am liebsten damit, gnadenlos und äußerst gemein über alles und jeden zu lästern – wobei sie sich gegenseitig auch nicht schonen. Die zierliche und freundliche Saunameisterin Rita Raffke ist nicht nur von den drei Giftspritzen genervt, sondern auch von ihrem neuen Kollegen Sandro Kern, der ihr mit Muskel-Shirt und Komplimenten die weiblichen Massagekunden abspenstig macht. Als die drei Damen den Sauna-Schönling erblicken, sind sie hin und weg. Es beginnt ein erbitterter Kampf um seine Gunst. Sie machen keinen Halt vor den schlimmsten Intrigen. Eine Schwimmärmchen-Sabotage und eine Sonnenbank-Manipulation sind da fast noch harmlos.
Rachegelüste der Männer geweckt
Als Liesbeth und Theresa eine Massage mit dem Objekt der Begierde belauschen und sie als heiße Liebesnummer falsch interpretieren, brechen alle Dämme. Es wird kein Blatt mehr vor den Mund genommen, es gibt keine Gnade, und die Konversation ist nicht mehr jugendfrei. Als einzige behält Saunameisterin Rita einen kühlen Kopf. Sie hat sogar den Verdacht, dass der schöne Sandro kein Masseur ist, und berichtet den entsetzten Ehemännern der Saunaschönheiten vom schamlosen Treiben ihrer Frauen. Die beschließen nicht ohne Rachegelüste, dem Sauna-Gigolo eine Lektion zu erteilen. Dafür verkleiden sie sich als Frauen und machen sich an Sandro heran.
Das Publikum kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus. Doch damit nicht genug: Auch Jerome, der hier seine Künste als Kosmetiker zum Ausdruck bringt, tut ebenfalls sein Bestes, um die Damen und die Zuschauer zu begeistern. Im Glitzerfummel ist er in seinem Element und gibt alles, was Gestik und Körpereinsatz betrifft, um nicht nur zu glitzern, sondern auch zu glänzen. Neben den altbekannten und bewährten Darstellern fügten sie sich ohne Probleme in das Ensemble ein. In der Abmoderation erhielten nicht nur die Spieler viel Lob, auch allen Helfern wurde gedankt.
Mitwirkende: Martina Vankorb-Klein (Theresa Thomalla), Melanie Mähringer-Kunz (Liesbeth Melzer, Kerstin Stumm (Ursel Hubschmidt), Kirsten Kurz (Rita Raffke), Annerose Vankorb (Roswitha Algengrün), Patrick Schuck (Sandro Kern), Michael Kessler (Wolfgang Hubschmidt), Marco Lüneburg (Kasimir Thomalla), Peter D’Avis (Gerhard Melzer), Christian Schulz (Dr. Justus Möbius), Dirk Klein (Jerome Quast), Heike Bärtges (Souffleuse), Ralf Bloch, Hendrik Appel, Janis Klein (Technik), Petra Zimmermann, Marion Polzin (Maske).