Viel Zeit zum Feiern hatten die beiden zunächst einmal nicht, denn sie waren am Wahlabend als Wahlhelfer in der Stadthalle mit dem Auszählen der Stimmen der anderen Wahlen beschäftigt.
Nur ein halber Prozentpunkt fehlte
Alexa Bach (CDU) freute sich am Wahlabend über ihr starkes Wahlergebnis bei der Ortsvorsteherwahl der Kernstadt Boppard und Buchenau. Letztlich fehlte ihr mit 49,5 Prozent der Stimmen nur ein halber Prozentpunkt, um die Wahl im ersten Gang für sich zu entscheiden. So geht es in zwei Wochen für sie und Philipp Loringhoven (Bürger für Boppard) in die Stichwahl. „Ein Ergebnis von mehr als 50 Prozent, das hätte mich bei drei Kandidaten schon überrascht“, sagte sie, wenige Minuten, nachdem sie von dem Wahlergebnis des letzten auszuzählenden Bezirks erfahren hatte. „Ich hatte vorsichtig optimistisch gedacht, in die Stichwahl zu kommen“, gab sie sich bescheiden. „Ich freue mich darüber, wie auch über die anderen CDU-Kandidaten, die die Ortsvorsteherwahlen in einigen anderen Ortsbezirken für sich entscheiden konnten“, sagte Bach. „Das ist hoch erfreulich und für mich ein Zeichen, dass ich die letzten fünf Jahre gute Arbeit geleistet habe und das auch gesehen wird.“
Abend in Stadthalle verbracht
Den Abend verbrachte sie, gemeinsam mit vielen anderen Wahlhelfern in der Stadthalle, darunter unter anderem ihr Mitbewerber Philipp Loringhoven. In der spannenden Phase des Wartens auf die Ergebnisse aus den anderen Wahlbezirken saßen sie an zwei Computerarbeitsplätzen direkt nebeneinander. Als beide eine kurze Pause vom Zählen einlegen konnten, gratulierten sie sich gegenseitig herzlich, klatschten ein, umarmten sich. „Ich freue mich über meinen guten zweiten Platz“, sagte Loringhoven. „Alexa Bach hat ein bärenstarkes Ergebnis erreicht, ganz knapp vorbei an der absoluten Mehrheit“, ordnete er die Abstimmungsergebnisse ein. „Der Vorsprung ist groß, aber ich werde die nächsten zwei Wochen trotzdem alles geben, denn dann werden die Karten neu gemischt.“ Sein Vorsprung zur SPD-Kandidatin Soula von Grapow fiel recht knapp aus. Loringhoven kam auf 26,5 Prozent, von Grapow auf 23,9 Prozent der Stimmen. „Vor Soula von Grapow zu landen, damit hätte ich nicht unbedingt gerechnet. Aber das hat denke ich auch mit der Arbeit der Bürger für Boppard zu tun“, sagte er.
Soula von Grapow zeigte sich am Tag nach der Wahl „überwältigt, dass mir so viele Menschen ihre Stimme gegeben haben“. Angesichts der starken Unterstützung, die Bach und Loringhoven im Wahlkampf hatten, habe sie das sehr überrascht. Dass sie so nah an Loringhoven herankommen würde, hätte sie angesichts dessen Präsenz in den vergangenen Wochen und des professionellen Wahlkampfs der Bürger für Boppard, organisiert von Jürgen Mohr, nicht erwartet. „Ich hatte mich bislang mehr im Hintergrund gehalten, bin mit der Kandidatur das erste Mal nach vorne gegangen, weil ich den Wunsch hatte, dass eine Frau dieses Amt übernimmt. Nun kann es eben eine andere Frau werden“, sagte von Grapow.
von Grapow will noch keine Empfehlung geben
Mit einer Wahlempfehlung will sie sich aber noch zurückhalten. „Ich muss das erst mal sacken lassen und darüber nachdenken“, sagte sie. Bis spät in die Nacht habe sie als Wahlhelferin im Wahllokal Auf der Zeil Stimmen ausgezählt und sei noch entsprechend müde. „Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung und für den tollen Support aus der Stadtgesellschaft. Ich habe nur gewonnen“, zog sie ein zufriedenes erstes Fazit ihrer Kandidatur. Bach und Loringhoven wünschte sie einen weiterhin guten und fairen Wahlkampf bis zur Stichwahl am Sonntag, 23. Juni.