Durch höhere Liefermengen und durch den Einstieg der Hausärzte entwickeln sich die Zahlen in der Region nach oben
Impfquote im Kreis steigt deutlich an – Hausärzte legen zu
Rund 25 Prozent aller Bürger im Kreis haben inzwischen eine erste Covid-19-Schutzimpfung erhalten. Mehr als 5000 Pikse haben inzwischen die niedergelassenen Ärzte verabreicht.
Suzanne Breitbach

Rhein-Hunsrück. Ungeachtet der viel kritisierten Unstimmigkeiten bei der Registrierung und der Terminvergabe haben mittlerweile rund 25 Prozent der Menschen im Rhein-Hunsrück-Kreis seit Beginn der Impfungen am 7. Januar eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. Bis zum 2. Mai haben im Impfzentrum in Simmern oder durch dessen mobile Teams 20.056 von insgesamt 103.163 Kreisbewohner eine Erstimpfung bekommen, zudem gab es zum Stichtag 2. Mai 5372 Pikse durch Hausärzte.

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Zum Vergleich: Laut Robert-Koch-Institut lag die Impfquote in Deutschland am Montag, 3. Mai, über alle Impfstellen bei 28,7 Prozent, in Rheinland-Pfalz bei 28,1 Prozent. Christian Poh, Leiter des Impfzentrums in Simmern, betonte, dass nach wie vor alles dafür getan werde, dass die Impfungen in Simmern für Bürger und auch für das zuständige Team mit hoher Kontinuität betrieben werden.

In den vergangenen Wochen und Tagen gab es immer wieder sowohl kritische als auch positive Stimmen zur Impfarbeit im Kreis. Während auch unsere Redaktion Zuschriften mit großem Lob für die reibungslosen Abläufe im Simmerner Impfzentrum erreichten, wurde auch nachgefragt, warum die Impfquote im Land deutlich höher liegt als im Simmerner Impfzentrum. Im Impfzentrum in Simmern wurden bis zu diesem Stichtag 2. Mai bislang insgesamt 27.677 Impfungen vorgenommen. Dabei haben 20.056 Rhein-Hunsrücker ihre Erstimpfung erhalten (19,44 Prozent) und 7621 eine Zweitimpfung (7,39 Prozent).

Letzterer Wert liegt zumindest nahe am Landeswert von 8,1 Prozent (Stand 2. Mai). Die regionalen Zahlen stammen vom Landesimpfzentrum in Simmern, das eines von insgesamt 32 Impfzentren in Rheinland-Pfalz ist. Eingeschlossen sind dabei auch die Impfungen der mobilen Impfteams in Seniorenzentren.

Impfstoff ist nach wie vor rar

Alles, was im Simmerner Impfzentrum ankommt, wird auch verimpft, erklärt Christian Poh, der erklärt: „Wir reden weiterhin über eine Impfstoffknappheit, es gibt nach wie vor einen Mangel.“ Zuletzt wurde in Simmern vor allem Impfstoff des Herstellers Biontech eingesetzt. Zum einen, da der Impfstoff von Moderna offensichtlich nicht mehr breit in allen Zentren des Landes eingesetzt wird, zum anderen sind die Entscheidungen der EU zu Astrazeneca bekannt. Bei der Impfaufklärung und Risikoanalyse gehen die Impfärzte am Ort im Impfzentrum konkret auch auf die Fragen und mögliche Bedenken der Impflinge vor einem sogenannten Produktmix ein.

Wichtig ist den Mitarbeitern, dass alle Fragen geklärt werden können. Oberstes Ziel bleibt: „Was da ist, wird verimpft“, sagt Poh, „es verdirbt nichts. Das Wichtigste ist, dass nichts übrig bleibt an Impfstoff.“ Dieses Ziel wurde bislang erreicht. Die Arbeit im Impfzentrum wurde vor allem so getaktet, dass die Zeiten für Besucher und Mitarbeiter kompakt bleiben, in der Regel wird von Montag bis Freitag durchgeimpft, lediglich am 2. Mai gab es Wochenendtermine, am 15. Mai folgen weitere.

Im Simmerner Impfzentrum wurde erst später begonnen als an anderen Orten im Land, zudem wurden bei der Lieferung von Impfdosen in den vergangenen Wochen mitunter auch zwischenzeitliche „Hotspots“ der Infektionsentwicklung wie Worms oder Speyer oder auch Grenzregionen zu Nachbarländern wie Frankreich besonders in den Blick genommen – womöglich liegen manche regionalen Statistiken dadurch im Land „besser“ als jene in Simmern.

2,52 Prozent der Bundesmenge

Zu den Zahlen des Impfzentrums sind inzwischen allerdings auch viele weitere Impfungen durch die niedergelassenen Ärzte zu zählen, die den statistischen Wert der Impfungen deutlich erhöhen. Bei der Verteilung gilt weiterhin der Landesschlüssel, der 2,52 Prozent der Bundesmenge für den Rhein-Hunsrück-Kreis vorsieht.

Perspektivisch sagt Christian Poh, dass entsprechend der zu erwartenden Liefermengen 3500 Impfungen pro Woche das Ziel des Regionalzentrums sind. Die gleiche Menge an Impfungen wird für die Hausärzte erhofft. Eine Frage wird zudem sein, wie sich die Freigabe von Impfstoff für Betriebsärzte ab dem 7. Juni in den Statistiken auswirken wird. Das Simmerner Impfzentrum steht möglichen Betriebsärzten in der Region beispielsweise bei der Schulung oder bei der Vorbereitung auf diesen Einsatz beratend zur Seite.

Die Anzahl der Impfungen ist wie in ganz Deutschland auch im Rhein-Hunsrück-Kreis abhängig von der gelieferten Impfstoffmenge. In den vergangenen Wochen gab es dabei deutliche Steigerungen, die sich auch in den Statistiken für den Kreis niederschlagen.

Von unseren Redakteuren Volker Boch und Thomas Torkler

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