2013 hat Achim Fuchs den ersten Kontakt nach Kenia. Durch eine persönliche Krise und ein Burn-out sucht er nach neuen Lebenszielen und übernimmt eine Patenschaft für ein Kind aus einem Waisenhaus in dem afrikanischen Land. Dort lernt er die Lebensumstände der Kinder besser kennen. Mehrere Monate hilft er am Ort beim Bau von Räumen, Toiletten, Klärgruben und Waschräumen. Schnell ist ihm klar, dass er viel mehr helfen möchte und gründet daraufhin den Verein „Home of Smile“, der auf Spendenbasis arbeitet. Viel Unterstützung erhält er spontan im Familien- und Freundeskreis.
Fuchs hat selbst drei eigene Kinder, die ihm gern zur Seite stehen und mit Tatkraft helfen. Anfangs werden durch Kaffee- und Kuchenverkauf Spendengelder gesammelt, doch für den Bau von Schulen und anderen Hilfseinrichtungen wird mehr Geld gebraucht. Da hilft ihm die Werbeagentur „etcetera“ aus Kastellaun, die von vielen Firmen Spenden für das Projekt sammelt.
Lebensziel: Waisenkindern ein besseres Leben ermöglichen
Bei einem Seminar mit dem Persönlichkeitscoach Christian Bischoff lernt Fuchs sein Leben klarer zu sehen und formuliert sein Lebensziel: „Ich will Waisenkindern eine Schule und bessere Lebensbedingungen ermöglichen.“ Über den Kontakt zu dem Coach kann er viele Unternehmen gewinnen, die sein Projekt mit unterstützen, und so kann der Bau des Waisenhauses „Home of Smile“ beginnen. 2017 wird das Haus nach drei Jahren Bauzeit eingeweiht und nimmt zunächst sechs Kinder auf. „Die Bedingungen sind in Kenia nicht einfach“, berichtet Fuchs.
„Da ich als Tourist hier einreise, habe ich immer nur ein Visum für drei Monate. Ich habe dann ein sogenanntes Visum für Charity beantragt, mit dem ich länger bleiben könnte und dafür viel Geld bezahlt. Bis heute habe ich es noch nicht.“ So bleibt ihm nichts anderes übrig, als immer wieder zwischen Kenia und Deutschland hin- und herzufliegen und seine Aufenthalte genau zu planen. In Beltheim arbeitet der 61-Jährige als Busfahrer und kann sehr flexibel unbezahlten Urlaub nehmen, um in Kenia sein Projekt zu betreuen.
Korruption ist ein Problem
Ein weiteres Problem in Kenia sei die Korruption. „Da bleibt oft keine andere Wahl, als den Behörden oder Ämtern Geld zu geben, wenn man etwas erreichen will“, berichtet er. Aber allen Herausforderungen stellt sich Fuchs, um sein Waisenhaus und seine Schule zu bauen.
Im Januar 2020 sollte die Schule eröffnet werden, doch dann kam Corona, und es konnte erst im Dezember zur Eröffnung kommen. Mittlerweile haben 60 Kinder einen Platz im Heim bekommen, und die Schule bietet Raum für 50 Kinder. Im Verein legt man großen Wert auf eine gute Ausstattung und gute Bildungsmöglichkeiten für die Kinder. Sie werden von ausgebildeten Lehrern unterrichtet, die Hauptsprache ist englisch. Für den Schulbesuch muss bezahlt werden, eine Schuluniform ist Pflicht. Die Kosten dafür übernimmt der Verein.
„Die Kinder haben eine hohe Wertschätzung für ihre Schule“, weiß der Beltheimer, „sie sind stolz, die Schule besuchen zu dürfen und sind sehr wissbegierig.“ Die kulturellen Unterschiede zwischen dem deutschen Schulsystem und dem in Kenia sind offensichtlich riesig. „Das liegt an der gesellschaftlichen Einstellung“, berichtet er weiter. „Hier sind die Kinder froh, in der Schule zu sein. Sie kommen schon um 7.30 Uhr und fangen selber an zu lernen, obwohl der Unterricht erst um 8.30 Uhr beginnt.“ Die Kinder bekommen mittags eine warme Mahlzeit. Man achte sehr darauf, dass sie sich gut und gesund ernähren, denn das sei für das Lernen sehr wichtig.
Weitere Sponsoren gesucht
Am 7. Mai soll nun die offizielle Eröffnung der Schule mit der Schulbehörde gefeiert werden. Zwei Klassenräume sind fertig und wurden von Familie Schneider aus Zolling in Bayern und dem Rotary Club Ingelheim finanziert. Geplant sind weitere vier Klassenräume, wofür noch Investoren gesucht werden.
Die Gesamtkosten für die Schule belaufen sich auf 70.000 bis 80.000 Euro. Bei der Eröffnung möchte Fuchs gern dabei sein und plant derzeit seinen kommenden Aufenthalt in Kenia. Die Flugkosten und seine persönlichen Kosten trägt er selbst. Das ist für ihn selbstverständlich. „Ich habe immer gern gegeben“, erzählt er, „denn ich habe selbst mal einige Zeit in einem Waisenhaus gelebt. Das hat mich persönlich sehr geprägt. Und die Kinder in Kenia geben gern zurück. Sie sind sehr dankbar.“
Um das Projekt weiter zu finanzieren, ist Fuchs auf Spenden angewiesen und hofft, dass er noch mehr Interessenten für seinen Verein findet. Durch Corona sei die Spendenbereitschaft leider etwas zurückgegangen. Jetzt müsse er schauen, wie er an weitere Spenden kommt. Doch auch personelle Unterstützung ist gefragt. „Allein ist es kaum zu schaffen“, meint er. „Ich freue mich über jeden, der helfen will.“
Wer den Verein unterstützen möchte, kann sich jederzeit an Achim Fuchs wenden. Die Kontaktdaten und weitere Infos gibt es im Internet unter www.homeofsmile.de